[1119] Mering, Joseph F. Freiherr von, in Halle, geb. zu Köln 28. Dez. 1849, studierte in Bonn, Greifswald, Strassburg, promovierte 1873, war bis 1877 klin. Assistent bei Frerichs in Berlin, arbeitete alsdann hauptsächlich unter Hoppe-Seyler in Strassburg, habilitierte sich daselbst 1879 für physiol. Chemie, wurde 1886 Prof. e. o. und erhielt 1890 einen Ruf als Prof. e. o. und Dir. der med. Poliklinik nach Halle, wo er 1894 zum Prof. ord. ernannt wurde und als Nachfolger Th. Weber's 1900 Direktor der med. Klinik wurde. M.'s Arbeitsgebiet bildet die physiol. Chemie, die er durch wichtige Arbeiten über Nitrobenzolvergiftung, Diabetes, Glycogenbildung in der Leber, Abzugswege des Zuckers aus der Darmhöhle, Umwandlung von Stärke und Glycogen durch Diastase, Speichel, Pankreas und Labferment, über den Einfluss von diastalischen Fermenten auf Stärke, Dextrin und Maltose, über Zuckerausscheidung nach Phloridcin-Gebrauch, nach Zerstörung der Bauchspeicheldrüse, über die schlafmachende Wirkung des Amylenhydrats, über chlorsaures Kali, Lipanin als Ersatz des Leberthrans, Verhalten der Magensäuren, über das Schicksal des Chloralhydrats im Organismus, des Kairins im Tierkörper, über künstliche Osteomalacie, Phosphorvergiftung, Wirkung des Quecksilbers und Ferrocyankaliums, Chloride im Hundeharn, Nahrungszufuhr und Oxydationsprozesse u.a.m. förderte. An einigen von v. M.'s Publikationen sind[1119] Baumann, Musculus, Zuntz, Thierfelder, Cahn und Minkowski beteiligt.