Mihalkovics, Victor Geza

[1139] Mihalkovics, Victor Geza, in Budapest, geb. daselbst 29. Jan. 1844, vollendete dort die med. Studien, wurde 1868 Assistent bei der Lehrkanzel für deskript. Anat., 1869 Dr. med., 1871 Operationszögling, ging nach Wien, wo er sich mit Embryologie und Histologie bei Schenk und Toldt, 1873 nach Leipzig, wo er sich bei Ludwig und Schwalbe mit Histol. beschäftigte, wurde in Strassburg erster Assistent Waldeyer's und 1874 Privatdozent der deskript. Anat. in Budapest; 1875 wurde er, nachdem er im Auftrage des ungar. Unterrichts-Ministeriums zum Behufe der Erbauung eines Anatomiegebäudes in Budapest die entsprechenden Bauten in Paris und Deutschland studiert hatte, an der Budapester Univ. a. o. Prof. der Embryol., 1878 o. ö. Prof. der Embryol. und der prakt. Anatomie, 1881 o. ö. Parallel-Prof. der gesamten deskript. Anat. und 1884 ord. Mitglied der ungar. Akademie. M., der 11. Juli 1899 starb, war ein sehr bedeutender Anatom. Er unterhielt beständig mit der deutschen Forschung Beziehungen, besonders mit[1139] Waldeyer, und hat eine grosse Reihe von Schriften publiziert. Wir zitieren: »Beitr. zur Anat. und Histol. d. Hodens« (Arb. d. phys. Anstalt zu Leipzig, 1873) – »Ein Beitrag zur ersten Anlage d. Augenlinse« (A. f. m. A., XI, 1875) – »Entwicklungsgeschichte des Gehirns« (Leipzig 1877) – »Das neue anat. Institut in Budapest« (A. f. A. 1879) – »Untersuchungen über die Entwickl. des Harn- und Geschlechtsapparates der Amnioten« (Intern. Monatsschr. f. Anat. und Histol., II, 1885). Die meisten dieser Arbeiten sind auch in ungarischer Sprache erschienen; ausserdem erschien in ungar. Sprache: Eine allgem. Anatomie, 1881; die Uebersetzung der deskript. Anat. des Menschen von Karl Krause, 1881 u. 82 und ein Lehrb. der deskript. Anat. des Menschen.

Quelle:
Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 1139-1140.
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