Noeggerath, Emil

[1211] Noeggerath, Emil, geb. zu Bonn 1827, wo er seit 1848 studierte und 1852 promovierte, war mehrere Jahre lang Hilfsarzt an der Bonner Frauenklinik unter Kilian und siedelte 1856 nach New York über, wo er als Gynäkolog zu grossem Ansehen gelangte, Arzt der gynäkol. Station am dortigen deutschen Hospital war und eine Zeit lang die Professur der Gynäkologie am Med. Coll. bekleidete. Um 1885 verliess N. New York und wählte Wiesbaden zum Wohnsitz, wo er 3. Mai 1895 starb. N. hat die Gynäkologie manche Neuerungen zu verdanken, so besonders die Erweiterung der Untersuchungsmethoden, der chir. Technik, die Verwendung der Elektrolyse und Elektrokaustik in der Therapie, die Vervollkommnung der Ovariotomie. Seine Schriften sind teils in deutschen, teils in amerikan. Journalen erschienen. Mit A. Jacobi (New York) gab er 1859 eine übersichtliche Darstellung des damaligen Standes der Lehre von den Frauen- u. Kinderkrankheiten heraus. Eine seiner letzten selbständig erschienenen Schriften ist betitelt: »Beiträge zur Structur und Entwickelung des Carcinoms« (1892). Auch durch seine Arbeit »Über latente Gonorrhoe und deren Einfluss auf die Fruchtbarkeit der Frauen« (Transact. of Am. Gynäcol. Soc. 1876, Boston 1877), hat sich N. ein grosses Verdienst erworben.

Quelle:
Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 1211.
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