Obalinski, Alfred

[1217] Obalinski, Alfred, geb. 15. Dez. 1843 zu Brzezany in Galizien, studierte seit 1862 in Krakau und wurde dort 1868 Dr. med., 1870 Dr. chir.; 1867 bis 70 war er an der dortigen Klinik Assistent, übernahm 1870 als Primarius die chir. Abteilung des St. Lazarushospitals in Krakau, wurde 1881 Privatdozent der Chirurgie und leitete nach Bryk's Tode 1881 und 82 die chir. Klinik; 1883 wurde er Prof. e. o., 1897 als Nachfolger Rydygier's ord. Prof. Seine zahlreichen Arbeiten chir. Inhaltes veröffentlichte er meistens seit 1871 im Krakauer Przeglad lekarski; deutsch schrieb er: »Heilung zweier Fälle von Epithelialkrebs mittels Condurangorinde« (Cbl. f. Ch., 1874) – »Phosphornecrose des ganzen Unterkieferknochens. Subperiostale Enucleation d. ganzen Unterkiefers. Heilung.« (A. f. kl. Chir., XVI.) Ferner rühren von ihm Arbeiten her über radikale Kropfbehandlung, Bauchschnitt bei Ileus, über seröse retroperitoneale Cysten, über chir. Behandlung von Nierenleiden, neue Methode der Fusswurzelresektion, Operation der Sattelnase u. a m. Die deutschen Arbeiten sind in v. Langenbeck's Archiv, der Ztschr. f. Chir. und in Volkmann's Samml. klin. Vortr. erschienen, wie denn überhaupt O., der 19. Juli 1898 starb, ständige und rege Fühlung mit der deutschen Wissenschaft unterhielt.

Quelle:
Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 1217.
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