Quain, Sir Richard

Quain, Sir Richard
Quain, Sir Richard

[1335] Quain, Sir Richard, Bart, in London, geb. zu Mallow, Co. Cork, 30. Okt. 1816, kam 1831 zum Surgeon-apothecary Fraser in Limerick in die Lehre und studierte seit 1837 am University Coll. in London, wurde 1840 M. B., erhielt die goldene Medaille für Leistungen in der Physiologie und vergl. Anat., war dann successive House-Surgeon und House-Physician am Univ. Coll. Hosp., wurde 1842 M. D. an der Londoner Univ., 1846 Member R. C. P. und begann in London zu praktizieren, wobei er besonders von Prof. Williams am Univ. Coll. protegiert wurde und bald eine sehr bedeutende Klientel und Beziehungen zu den angesehensten Personen erlangte. Er wurde 1862 Mitbegründer bezw. erster Schriftführer der Pathological Society, 1869 Präsident derselben, deren 25 jähr. Jubiläum (1896) er noch mit begehen konnte, ferner Fellow und Vizepräsident der R. Med. and Chirurg. Society und der Med. Soc. of London, Präsident der Harveian und Fellow der Statistical Soc. 1871 wurde er Fellow der Royal Soc., in der er auch einen Vortrag »On the mechanism by which the first sound of the heart is produced« hielt. 1848 wurde er Assistant Physician am Hospital für Schwindsüchtige in Brompton, 1855 Physician daselbst, 1875 bei seinem Rücktritt von[1335] dieser Stellung Consulting Physician; ebenso war Q. Consulting Physician am Seemanns-Hospital und am R. Hosp. for Consumption in Ventnor. 1857 wurde er Fellow R. C. P., 1862 Member des Councils dieser Körperschaft, 1867 bis 68 war er Censor, 1877 Senior Censor desselben. 1872 hielt er als Lumleian Lector Vorträge über die Krankheiten der Herzmuskulatur, 1885 die Harvey-Rede; 1890 wurde er Vizepräsident des R. C. P. 1863 Mitglied des General Med. Council und der Pharmakopoe-Kommission, beteiligte er sich hauptsächlich 1867 an der Revision der British Pharmac. für die 2. Ausgabe, sowie für die späteren von 1874, 85 und den Appendix von 1890. 1891 wurde er als Nachf. von John Marshall Präsident des Council. Q., der 13. März 1898 starb, gehört zu den angesehensten engl. Ärzten. Er ist hauptsächlich durch das von ihm herausgegebene »Dictionary of med.« bekannt, das 1882 in 1. und 1894 in 2. Ed. erschien unter Mitarbeiterschaft von Frederick Roberts u. Mitchell Bruce.

Quelle:
Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 1335-1336.
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