Rademacher, Johann Gottfried

Rademacher, Johann Gottfried
Rademacher, Johann Gottfried

[1341] Rademacher, Johann Gottfried, geb. 4. Aug. 1772 zu Hamm in Westfalen, studierte in Jena (unter Hufeland) und in Berlin, promovierte 1794 an ersterer Univ., liess sich 1796 in Cleve nieder, siedelte aber schon 1797 nach Goch, einem kleinen Städtchen der Rheinprovinz an der holländ. Grenze, über, wo er seitdem bis zu seinem 9. Febr. 1850 erfolgten Tode als beliebter Praktiker wirkte. R. ist der berühmte Begründer der sogen. »Erfahrungsheillehre«, die seiner Zeit, obwohl sie weiter nichts als eine Erneuerung der alten Paracelsistischen Lehre von den »Signaturen« war, dennoch eine grosse Anzahl offener und heimlicher Anhänger gewann. Sein bezügliches Werk ist betitelt: »Rechtfertigung der von den Gelehrten misskannten, verstandesrechten Erfahrungsheillehre der alten scheidekünstigen Geheimärzte und treue Mittheilung des Ergebnisses einer 25jähr. Erprobung dieser Lehre am Krankenbette« (2 Bde., Berlin 1842; 1846, 47. 49). Eine nähere Darstellung der gegenwärtig wohl gänzlich überwundenen R.'schen Lehre findet sich im älteren Lex. und den dort angegebenen Quellen, zu denen noch demnächst die Monographie von Franz Oehmen in Kevelaer hinzukommt.

Quelle:
Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 1341.
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