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Renzi, Salvatore

[1367] Renzi, Salvatore de, geb. 19. Jan. 1800 in Paterno (Königr. Neapel), anfangs für den geistl. Stand bestimmt, studierte Med. unter Leitung von Falcetti aus Apice bei Benevent, hörte 1818 in Neapel die Vorlesungen von Vulpes und besuchte die Klinik von Ronchi. Schon im Alter von 19 Jahren veröffentlichte er: »L'esame critico delle varie opinioni intorno alla causa prossima delle febbre« (Neapel 1819), erlangte 1820 im Konkurs die Stelle als Militär-Chirurg und wurde den Ambulanzen des berühmten Generals Pepe in den Abruzzen attachiert. Auch beteiligte er sich um diese Zeit erheblich an der politischen Bewegung, promovierte 1824, wurde Instruktor an einem Blinden-Institut und Arzt des Hosp. SS. Giuseppe e Lucia. 1826 begann er seine Dienste am Impf-Institut, dessen ständiger Sekretär er später wurde und um das er sich überhaupt sehr verdient gemacht hat, so dass Joseph Frank ihm ein Autograph Jenner's, das in einem silbernen Kästchen aufbewahrt war, auf dem Sterbebette vermachte. Nachdem er 1843 schon einmal vergebens um die Professur der Geschichte der Med. konkurriert hatte, erlangte er 1856 zunächst die der Pathol. am Coll. med.-chir. in Neapel und endlich 1860 den Lehrstuhl der Geschichte der Med. an der Univ., den er bis zu seinem 25. Febr. 1872 erfolgten Tode behielt. R.'s Hauptverdienst besteht darin, dass er, veranlasst durch Henschel's berühmte Entdeckung in den Bibliotheken von Italien, nach den in ihnen aufbewahrten Handschriften Salernitanischer Werke forschte und dieselben unter Mitwirkung von Henschel, Daremberg und Baudry de Balzac als[1367] »Collectio Salernitana, ossia documenti inediti e trattati etc.« (Neapel 1853 bis 56, 5 voll.) herausgab. Sehr verdienstvoll ist ferner seine »Storia della medicina italiana« (Ib. 1845 bis 48, 5 voll.). Andere Schriften R.'s sind im älteren Lexikon verzeichnet.