[1388] Riess, Leopold Peter, in Berlin 15. Dez. 1840 geb., zuerst in Heidelberg, dann in seiner Vaterstadt ausgebildet (Friedreich, Frerichs), erlangte die Doktorwürde 1863 und habilitierte sich in Berlin als Dozent für spez. Pathologie und Therapie 1870, seit 1895 mit dem Titel Univ.-Prof.; 1874 wurde ihm die Direktion der inn. Abteilung des städt. Krankenhauses im Friedrichshain übertragen, die er 12 Jahre lang (bis 1886) innehatte; seit 1889 ist er Leiter einer Poliklinik für inn. Krankheiten. R. hat über zahlreiche Themen aus dem Gebiet der Klinik und pathol. Anatomie gearbeitet, so über Leber-Anatomie und Leber-Erkrankungen, Phosphorvergiftung, Harnsäure-Ausscheidung, Pathologie des Typhus recurrens, pathol.[1388] Anatomie des Blutes, antipyret. Fieberbehandlung, Wirkungen der Salicylsäure, des Kairin, des Alkohol, der chlorsauren Salze, der Condurango-Rinde, des Pilokarpin, Physostigmin und anderer Arzneimittel, über Symptome und Behandlung des Diabetes, Herzbeutel-Verwachsung, physikal. Untersuchung von Herz, Lungen und Nieren, Hydrotherapie etc. – R. war auch langjähr. Mitarbeiter des Virchow-Hirsch'schen Jahresberichtes für die gesamte Medizin, der Real-Encyklopädie der gesamten Heilkunde und mehrerer anderer Sammelwerke.