[1473] Sander, Wilhelm, in Dalldorf bei Berlin, geb. zu Hainau (Schlesien) 24. Juni 1838, besuchte die Univ. Breslau u. Berlin und wurde 1860 promoviert. Er wandte sich sofort dem Spezialfache der Psychiatrie[1473] zu, trat als Assistent in die Provinzial-Irrenanstalt zu Siegburg ein (Fr. Hoffmann), wurde dann 1862 Assistent an der Irrenstation der Charité (v. Horn, Griesinger) und von 1870 ab Sekundärarzt der Berliner Irren-Verpflegungsanstalt. 1879 erhielt er das Direktorat der Berliner Irren-Siechenanstalt zu Dalldorf, 1887 die Direktion der ganzen Anstalt. Ausserdem war S. als Privatdozent seit 1870, als Medizinal-Assessor beim Provinzial-Kolleg. seit 1876 thätig und wurde 1884 an diesem zum Medizinalrat, 1894 zum Geh. Medizinalrat ernannt. Seine Arbeiten, psychiatr. und forensischen Inhalts, finden sich in den Fachzeitschriften. Selbständig erschien: »Geistesstörung und Verbrechen« (zus mit Richter).