[1575] Seitz, Franz, zu München, geb. 15. Dez. 1811 zu Lichtenau in Mittelfranken, studierte 1830 bis 34 Naturwissensch. und Med. in München und wurde dort 1834 promoviert. 1835 wurde er als Militärarzt angestellt. Zu seiner weiteren Ausbildung machte er wissenschaftliche Reisen nach Wien, Berlin, Holland, Frankreich und England, habilitierte sich an der Univ. München 1848. 1850 wurde er zum a. o. Prof. und Vorstande der Univ.-Poliklinik und 1852 zum ord. Prof. ernannt. Als solcher las er[1575] Arzneimittellehre und leitete die med. Poliklinik bis zu seinem 17. April 1892 erfolgten Ableben. S. hat sich um den klin. Unterricht in München ein grosses Verdienst erworben. Zahllose Mediziner-Generationen sind von ihm in den ersten Elementen der Diagnostik unterwiesen worden. Auch als wissensch. Forscher und Schriftsteller stand S. in vorderster Reihe. Besonders bemerkenswert ist der in einer Veröffentlichung d. J. 1845 geführte Nachweis von der Identität des sogen. »Schleimfiebers« mit dem Abdominaltyphus, ferner rühren von S. wichtige Arbeiten über Friesel, Cholera, Diphtherie und Krupp und andere Infektionskrankheiten her. Die Titel derselben sind in dem älteren biogr. Lexikon gegeben, zu dem er selbst viele Beiträge geliefert hat und auf das für die ausführlichere Würdigung der Leistungen und Bedeutung von S. zu verweisen ist.