Semmola, Mariano

Semmola, Mariano
Semmola, Mariano

[1583] Semmola, Mariano, berühmter ital. Kliniker, als Sohn des Prof. Giovanni S. (1793 bis 1865) zu Neapel 31. Jan. 1831 geb., studierte daselbst und in Paris, wo er besonders Bernard, Trousseau und P. Rayer hörte. Von 1853 ab wirkte er als prakt. Arzt, von 1856 als Arzt am Grossen Hospital degli Incurabili in seiner Vaterstadt, wurde 1865 zum Prof. der Pharmakol. und Therapie in seiner Vaterstadt ernannt. 1874 wohnte er als Delegierter der ital. Reg. der intern. Sanitäts-Konferenz in Wien bei, 1886 als Mitgl. der Kgl. Kommission, welche zur Beratung der Sanitätsordnung für Italien berufen war. In Anerkennung seiner zahlreichen Verdienste um med. Wissenschaft und Unterricht wurde er 1886 zum Senator ernannt. Er starb 5. April 1896. S. erfreute sich als akad. Lehrer grosser Beliebtheit. Sein Hauptverdienst liegt auf dem Gebiet der exper. Therapie, die er mit zahlreichen Einzelheiten bereichert hat. Von seinen Schriften sind hervorzuheben: »Terapia empirica e terapia scientifica« (Bologna 1869) – »Medicina vecchia e medicina nuova« (Neapel 1876). Demnächst: »Nouvelles recherches sur les albuminuries et sur la maladie de Bright« (Neapel 1850, 5 Übersetzungen) – »Sur la pathologie et la thérapeutique du diabète« (Paris 1855 bis 61) – »Del metodo sperimentale nella materia medica etc.« (Neapel 1865). Dazu kommen viele pharmakognostische und klinische Einzeluntersuchungen über die Anwendung von[1583] Jodoform gegen Tuberkulose, Herzsyphilis, Behandlung der Bleivergiftung mit dem elektrischen Strom u.a.m. Bekannt sind noch die von ihm herausgegebenen Vorlesungen über exper. Pharmakologie und klinische Therapie (1887) und die Schrift: »Bacteriologie in ihrer Beziehung zur exper. Methode«.

Quelle:
Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 1583-1584.
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