Sommerbrodt, Jul. Heinrich

[1620] Sommerbrodt, Jul. Heinrich, geb. zu Schweidnitz 28. Febr. 1839. In Breslau, sowie später in Würzburg und Berlin fachwissenschaftlich ausgebildet, schloss er sich an Bamberger, sowie (als Assistent) an Lebert und Middeldorpf an, wurde 1861 promoviert, gelangte nach 6jähr. Assistentenzeit 1870 zur Habilitation und wurde 1878 zum Prof. e. o. an der Breslauer Univ. ernannt, in welcher Stellung er bis zu seinem 14. Aug. 1893 erfolgten Ableben wirkte. Unter seinen Schriften sind erwähnenswert: »Ein neuer Sphygmograph« (Breslau 1878) – »Die reflectorischen Beziehungen zwischen Lunge Herz und Gefässen« (Berlin 1881) – »Ueber eine bisher nicht gekannte wichtige Einrichtung des menschlichen Organismus« (Tübingen 1882) – »Hat das in die Luftwege ergossene Blut ätiologische Bedeutung für die Lungenschwindsucht?« (Virchow's Arch. XXXV). Populär wurde sein Name dadurch, dass S. in Deutschland neben Fraentzel die Kreosottherapie bei Tuberkulose eifrig empfahl. Von weiteren Veröffentlichungen S.'s sind zu nennen Aufsätze über Papillome und Cysten des Kehlkopfs, über nasale Reflexneurosen, Pachydermia laryngis, über die Beziehung[1620] zwischen primären Kehlkopfaffektionen und Lungentuberkulose, über Rotz beim Menschen, Echinokokkus der Leber.

Quelle:
Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 1620-1621.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: