[1650] Sticker, Georg, in Giessen, geb. 18. April 1860, zu Köln, Sohn des Arztes Martin S., studierte in Strassburg und Bonn, war Unterarzt an der med. Klinik und Poliklinik in Bonn (unter Rühle), wurde 1884 in Bonn promoviert, machte Ende desselben Jahres sein Staatsexamen in Bonn, war dann Assistenzarzt an der med. Klinik in Giessen (unter Riegel), 1896 prakt. Arzt in Weilburg, dann in Köln. Er verliess seine grosse Praxis, um sich 1895 als Dozent der inn. Med. an der Univ. Giessen zu habilitieren und als Assistent Riegel's die med. Poliklinik zu[1650] übernehmen und ging 1897 als Mitglied der Deutschen Kommission zur Erforschung der Orient. Pest nach Ostindien (Bombay). Seit 1897 Dozent, wurde S. 1899 Prof. an der Univ. Giessen. Die wichtigsten seiner Schriften sind: »Behandlung eines Schädels mit veralteter einseitiger Unterkieferverrenkung, ein Beitrag zur Lehre von den mechanischen Formveränderungen der Knochen« (Diss.) – »Über Wechselbeziehungen zwischen Secreten und Encreten des Organismus« (mit Hübner, Z. f. k. M. XII) – »Monographie des Mundspeichels« (Ib. 1889) – »Über die diagnostische Verwerthung der Form und Vertheilung der Sensibilitätsstörungen« (M. m. W. 1895) – »Der Keuchhusten« (in Nothnagel's spez. Path. u. Ther., Wien 1896) – »Atrophie und trockene Entzündung der Häute des Respirationsapparates« (D. A. f. k. M. LXII) – »Über die Pest nach Erfahrungen in Bombay« (Ib. 1898) – »Über die Ansteckungsgefahren in der Pest« (W. k. R 1898) – »Die Krankheiten der Lippen, der Mundhöhle und der Speiseröhre« (in Ebstein's Handb. d. prakt. Med. Stuttgart 1898) – Ausserdem zahlreiche kleinere und grössere Aufsätze betreffend die Pathol. und Therapie der Verdauungsorgane, des Herzens, der Lungen, des Nervensystems, des Stoffwechsels seit 1885 im Cbl. f. k. M., in der B. k. W., D. m. W., M. m. W., D. M.-Z., Z. f. pr. Ä., A. f. Kriminalanthrop., ferner histor. Studien in der M. m. W., im Janus u.s.w.[1651]