Tamassia, Arrigo

[1688] Tamassia, Arrigo, geb. 7. Jan. 1849 in Poggio (Prov. Mantua), studierte Med. in Pavia, Neapel, Berlin und Wien und hatte zu seinen bedeutendsten Lehrern Lombroso, de Crecchio, Liman und v. Hofmann. 1873 wurde er zum Dr. med. promoviert und 1887 zum Prof. der gerichtl. Med. in Pavia ernannt, von wo er 1883 nach Padua als ord. Prof. versetzt wurde. Unter seinen Studien sind besonders zu erwähnen die über die Fäulnis des Blutes, der Muskeln, der Leber, der Nieren, der Gebärmutter, über die Bildung der Adipocire, über den N. pneumogastricus bei den Gehenkten, über die Vergiftungen durch Schwefelkohlenstoff, Strychnin, Phosphor, Schwefelwasserstoff, Nikotin, über die gerichtl.-med. Diagnose des Blutes u.s.w. Ferner schrieb er über gerichtl. psycho-pathol. Zustände (Epilepsie, moral. Geistesstörung, Imputabilität, pathol. Anat. des Irrseins), über Brown Séquard's Tod durch Imbition, die Ursache des Todes beim Erhängen, den Tod durch Ertrinken, über Atelectasis der Lungen in gericht.-med. Sinne (drei Arbeiten), über Florence's Krystalle, über Lungenepithel u.s.w. T. ist seit 7 Jahren wirkliches Mitglied der Ak. der Wissensch. in Venedig (Reale Istituto Veneto).

Quelle:
Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 1688.
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