[1702] Thiem, Carl, in Cottbus, geb. 10. Okt. 1850 zu Nicolschmiede (Kr. Sagan), studierte in Greifswald, promovierte 1876, war dann 1/2 Jahr in Prag im Gebärhaus, später wiederholentlich zu längeren Kursen in Berlin, Wien, Greifswald, praktiziert seit 1877 in Cottbus mit spez. Berücksichtigung der Chir. und Gynäkol., seit 1885 als Leiter einer eigenen chir.-gynäk. Klinik, seit 1890 daneben eines Instituts zur Nachbehandlung Unfallverletzter, beide Anstalten zusammen 100 Betten, ist Begründer und Herausgeber der M. f. U. seit Januar 1894. 1899 erhielt T. den Prof.-Titel. Schriften: »Zwei Fälle von Colpo-Hysterotomie« (Frauenarzt 1886) – »Verrenkung des Unterkiefers nach hinten« [1702] (Langenbeck's Arch. XXXVII) – »Syphilitische Mastdarmverengerung« (Sitz.-Ber. d. d. Ges. für Chir. 1891) – »Bemerk. über die Behandlung und Begutachtung Unfallverletzter« (3 Aufl., Berlin 1892) – »Über die dem Arzt durch die Unfallgesetzgebung erwachs. besonderen Pflichten« (Berlin 1894) – »Beitr. zur Entstehung von Rückenmarkserkrankungen nach peripher. Verletz.« (Volkmann's klin. Vortr. N. F., 149) – »Handbuch der Unfallerkrankungen auf Grund ärztl. Erfahrungen« (Sonderausgabe und Lief. 64 der Deutschen Chir.).