Volkmann, Alfred Wilhelm

[1788] Volkmann, Alfred Wilhelm, berühmter Physiolog, 1. Juli 1800 zu Leipzig geb., studierte daselbst seit 1821 und promovierte 1826 mit der Abhandl.: »Observatio biologica de magnetismo animali«, machte darauf wissenschaftl. Reisen nach London und Paris, habilitierte sich 1828 als Privatdozent[1788] an der Univ. seiner Vaterstadt, wurde daselbst 1834 Prof. e. o. der Zootomie und folgte 1837 einem Rufe als Prof. der Physiol., Pathol. und Semiotik nach Dorpat, wo er jedoch schon 1842 seine Entlassung nahm, um diese Stellung 1843 mit der ord. Professur für Physiol. in Halle zu vertauschen. Hier war er bis zu seinem 21. April 1877 erfolgten Tode in höchst segensreicher Weise als Lehrer u. Forscher thätig. 1854 übernahm er auch den Unterricht in der Anat., den er ausschliesslich leitete, nachdem 1872 die Physiol. abgezweigt und an J. Bernstein übertragen war. 1876 beging er sein 50jähriges Dr.-Jubil. und trat dann von seiner Univ.-Thätigkeit gänzlich zurück. V. ist zu den hervorragendsten Physiologen der Neuzeit zu rechnen. Seine gediegenen Arbeiten betreffen hauptsächlich das Nervensystem, die Physiologie des Auges und die Blutbewegung. Wir zitieren: »Neue Beiträge zur Physiologie des Gesichtssinnes« (Leipzig 1836) – »Die Lehre von dem leiblichen Leben des Menschen« (Ib. 1837) – »Die Selbstständigkeit des sympathetischen Nervensystems durch anat. Untersuchungen nachgewiesen« (zus. mit F. H. Bidder, Ib. 1842) – »Anatomia animalium« (Ib. 1831 bis 33, 2 Bde.) – »Die Hämodynamik nach Versuchen« (Ib. 1850) – »Physiologische Untersuchungen im Gebiet der Optik« (2 Hefte, Ib. 1863 bis 64). Dazu kommen zahlreiche Aufsätze in Mueller's Archiv, Poggendorff's Annal. u.a. Zeitschr., Artikel in Wagner's Handwörterbuch der Physiol. u.s.w.

Quelle:
Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 1788-1789.
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