[1792] Volz, Robert Wilhelm, zu Karlsruhe in Baden, geb. daselbst 3. April 1806, studierte von 1824 an in Göttingen und Heidelberg, promovierte daselbst 1828, besuchte zu weiterer Ausbildung die Spitäler von Paris und Wien, praktizierte seit 1831 in Karlsruhe, seit 1836 in Pforzheim, wo er 1840 Assistenzarzt am dortigen Bezirksamt wurde, um 1843 in gleicher Eigenschaft nach Karlsruhe versetzt zu werden. Daselbst war er bis zu seinem Tode, 22. Jan. 1882, als Physikus (seit 1845) und als Medizinal-Referent (seit 1847) zuerst bei der Regierung des Mittelrheinkreises, dann beim Ministerium des Innern mit den Titeln Ob.-Med.-Rat (seit 1864) und Geh. Rat (seit 1880) thätig. In dieser Eigenschaft hatte er u.a. auch die Aufsicht über das Epidemien- und Spitalwesen zu führen und wurde, als Autorität auf dem Gebiete der öffentl. Gesundheitspflege, nach Errichtung des Deutschen Reiches auch zum Mitgliede der Reichs-Cholera-Kommission und zum a. o. Mitgliede des Reichs-Gesundheitsamtes ernannt. In den genannten Richtungen war er auch litterarisch thätig mit der Schrift: »Med. Zustände und Forschungen im Reiche der Krankheiten« (Pforzheim 1839); ferner schrieb er: »Ueber Armen- und Krankenpflege in ihrer geschichtl. Entwicklung, mit besond. Bezieh. auf das Grossherzogth. Baden« (Karlsr. 1860), sowie das vortreffliche Buch: »Ueber das Spitalwesen und die Spitäler des Grossherzogth. Baden« (Ib. 1861) und viele andere, in der älteren Quelle bezeichnete, z.T. sehr wertvolle Werke. Im Interesse der Gesamtheit[1792] der bad. Ärzte und ihrer Standesinteressen gründete er 1847 und redigierte bis zu seinem Tode die »Aerztl. Mittheilungen aus Baden« und war ein geschätzter Mitarbeiter verschiedener Zeitungen und Zeitschriften. Auch hatte er eine Witwenkasse für badische Ärzte gegründet und verwaltete sie von 1850 an bis zu seinem Lebensende.