Weiss, Wilhelm

[1828] Weiss, Wilhelm, zu Prag, geb. zu Milostice im Taborer Kreise in Böhmen 7. April 1835, studierte in Prag, wo er 1859 Doktor wurde, war Sekundararzt im allgem. Krankenhause, machte 1863 eine wissenschaftliche Reise nach Frankreich, England u.s.w., war 1866 bis 72 Assistent an der chirurg. Klinik von Blazina, Mitarbeiter an der czech. Zeitschr. »Časopis českých lékařu«, leitete 1870 bis 78 die Hauptredaktion derselben und wurde zugleich zum Geschäftsleiter des Vereins czech. Ärzte gewählt. Seine in der genannten Zeitschrift veröffentl. Arbeiten betreffen Abhandlungen über Blasenstein-Zertrümmerung, Amputationen, Brüche, Hohlgeschwüre u.s.w. Deutsch publizierte er: »Ueber die incarcerirten Hernien« (Wien. m. Pr., XI) – »Ueber die Behandlung der pulsir. Geschwülste« (Prag. Vjschr.). Zus. mit seinen czech. Kollegen führte er 1863 die Zusammenstellung einer czech. ärztl. Terminol. und 1870 zus. mit Chodomský einer ebensolchen der anat., chirurg. und geburtshilfl. Instrumente durch. Er habilitierte sich 1873 als Privatdozent der Chir., wurde ordin. Arzt der Abteil. f. chir. Krankhh. der Geschlechts- und Harnorgane, 1875 zum a. o. Prof. der Chir. und zum Primararzt der Abteil. f. Syphilis und Hautkrankhh. ernannt, 1876 mit der Supplierung der 1. chir. Klinik betraut; 1881 wurde er zum ord. Prof. der Chir. an der Prager Univ. und zum Primarchirurgen des allg. Krankenhauses ernannt und die Leitung der Klinik ihm definitiv übertragen und dieselbe 1883 in eine Klinik mit böhm. Vortragssprache umgewandelt. W. starb Anfang Juli 1891.

Quelle:
Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 1828.
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