Π, π, πῖ

[434] Π, π, πῖ, der sechszehnte Buchstabe des griechischen Alphabets, als Zahlzeichen π' = 80, ,π = 80000. Ader Π bedeutet 5, besonders in den Verbindungen Π, π, πῖ, = πεντάκις δέκα oder 50, und so in Inschriften Π, π, πῖ= πεντάκις ἑκατόν, d. i. 500, Π, π, πῖ= πεντακιςχίλιοι, d. i. 5000, u. [Μ] = πεντακιςμύριοι, d. i. 50000. – Von Veränderungen des π und Vertauschungen mit anderen Buchstaben merke man: – 1) die tenuis π wechselt in den Mundarten theils mit der media β, πλαδαρός u. βλαδαρός, πατεῖν u. βατεῖν, auch πάλλω u. βάλλω mag man vergleichen, – theils mit der aspirata φ, für welche es im Ion. u. Aeol. eintritt; so πανός statt φανός, πάτνη statt φάτνη; bes. bleibt π vor dem Spiritus asper im Ion. unverändert, ἐπ' ᾧ, ion. für ἐφ' ᾧ, ὑπ' ὑμῶν für ὑφ' ὑμῶν, ἀπηγέεσϑαι für ἀφηγεῖσϑαι. Auch im Dor., bes. bei den Lakoniern, vgl. Koen Greg. Car. p. 344. Die Attiker liebten dagegen die Aspirata und sagten ἀσφάραγος, λίσφος u. ä. für ἀσπάραγος, λίσπος, vgl. Lob. Phryn. 113. – 2) bei den Ion. tritt dafür in den interrogativen und relativen Correlativis κ ein, κῶς, κόσος, ὅκως, ὁκοῖος für πῶς, πόσος, ὅπως, ὁποῖος u. ä., vgl. Greg. dial. Ion. 27 p. 413. Bei den Dichtern u. Aeolern wird das π in den Relativis auch verdoppelt, ὅππως, ὁπποῖος u. ä. Bei den Aeolern findet diese Vertauschung des κ u. π auch in andern Wörtern statt, wie sich dies bes. in Vergleichungen mit dem Lateinischen zeigt, vgl. λύκος u. lupus, ἵππος u. equus, σηκός u. sepes, ἕπομαι u. sequor, Greg. dial. aeol. 4 p. 579 ff. – 3) äolisch tritt π auch für μ ein, ὄππα = ὄμμα, πέδα = μετά u. compp., s. Greg. dial. aeol. 4 p. 580; vgl. Koen ad Greg. p. 282. – Ebenfalls äolisch und dorisch tritt π für τ ein, πέμπε = πέντε, σπολάς = στολάς, vgl. Koen Greg. Car. p. 364. 615.

Quelle:
Wilhelm Pape: Handwörterbuch der griechischen Sprache. Braunschweig 31914, Band 2, S. 434.
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