Τ, τ, ταῦ

[1062] Τ, τ, ταῦ, τό, indecl., neunzehnter Buchstabe im griechischen Alphabet; als Zahlzeichen τ' = 300, aber = 300000. In Handschriften und ältern Drucken findet sich auch die Form Τ. Bei Doriern u. Aeolern tritt es für σ ein, τύ für σύ, τοί u. τέ für σοί u. σέ, so auch τῠκον, τευτλίον, φατί für σῠκον, σευτλίον, φησί, s. Koen Greg. Cor. p. 236; vgl. auch oben Σ, wo auch von dem Gebrauche des ττ für σσ gehandelt ist. – Die Aeoler und Dorier setzen π für τ, bes. σπ für στ zu Anfang der Wörter, wie σπολάς für στολάς, s. Koen Greg. Cor. p. 364. 615. – Im Suffixum -ϑρον tritt es für ϑ ein, κόσμητρον, φόβητρον u. ä., s. Lob. Phryn. 131. Bei den Ioniern tritt τ überhaupt oft für die Aspirata ϑ ein, wie αὖτις für αὖϑις, vgl. ἐνταῠϑα und ἐνϑαῦτα. – Nach π tritt es bei Dichtern in einigen Wörtern, bes. in πόλις und πόλεμος ein, um durch die Position, πτόλις und πτόλεμος, die kurze Endsylbe des vorstehenden Wortes lang zu machen; häufiger wurde es bes. im macedon. Dialekt eingeschoben, s. [1062] Koen zu Greg. Cor. 338, und die Neugriechen setzen ganz gewöhnlich τ vor ζ und lassen σ in τζ übergehen. – In der Mitte der Wörter fällt τ in der Declination einiger Neutra der dritten Declination auf ας fort, wie κέραος für κέρατος u. ä.

Quelle:
Wilhelm Pape: Handwörterbuch der griechischen Sprache. Braunschweig 31914, Band 2, S. 1062-1063.
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