Φ, φ, φῖ

[1249] Φ, φ, φῖ einundzwanzigster Buchstabe des griechischen Alphabets, als Zahlzeichen φ' = 500, u., φ = 500000. – Es ist erst später in das Alphabet aufgenommen als Zeichen für die früher durch Π Η ausgedrückte Aspiration des π, also durch ph wiederzugeben, obgleich die Griechen das lat. F aus Mangel an einem entsprechenden Buchstabenzeichen durch φ ausdrücken, wie Φάβιος für Fabius. – Die Aeoler, Dorier u. bes. die Ionier ließen den Hauch in vielen Wörtern aus u. schrieben π für φ, so ἀσπάραγος, λίσπος, σπόγγος, σπονδύλη, für ἀσφάραγος, λίσφος, σφόγγος, σφονδύλη, von denen mehrere Formen auch in der gewöhnlichen Sprache blieben, so daß die Aspiration nur als attisch im engern Sinne angesehen wird u. bes. nach σ beliebt war, s. Koen zu Greg. Cor. p. 113. 339; auch zu Anfang der Stammsylbe, vgl. φανός u. πανός, φαινόλης u. paenula, φάρσος u. pars, s. Buttm. Lexil. II p. 271. – Bes. ließen die Macedonier die Aspiration aus u. schrieben Πίλιππος für Φίλιππος, od. ließen φ in die media β übergehen, Βίλιππος, Βρύγες, = Φίλιππος, Φρύγες, s. Her. 7, 73 u. Koen Greg. Cor. p. 285. Vgl. noch φάλαινα u. balaena. – Auch für ϑ steht φ bei den Doriern u. Aeolern, φήρ, φλάω, φλίβω für ϑήρ, ϑλάω, ϑλίβω. – Bei den alten epischen und elegischen Dichtern macht φ in der Mitte der Wörter zuweilen Position, in ὄφις, σκύφος, Ζε-φύριος, Wolf praef. Il. p. LXXI Schäf. Theogn. 1057 Mehlhorn Anacr. 35, 11.

Quelle:
Wilhelm Pape: Handwörterbuch der griechischen Sprache. Braunschweig 31914, Band 2, S. 1249.
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