Ψ, ψ, ψῖ

[1389] Ψ, ψ, ψῖ τό, indecl., dreiundzwanzigster Buchstabe im griech. Alphabet, als Zahlzeichen ψ' = 700, aber ,ψ = 700000. – Dieser aus einem Lippenbuchstaben und σ zusammengesetzte Doppelconsonant wurde zuerst von den Ioniern und erst seit dem Archon Euklides, Ol. 94, 2, mit η u. ω zugleich bei den Athenern eingeführt. Die Aeoler schrieben noch, bes. in Eigennamen, πς für ψ, z. B. Πέλοπς, Ἄραπς statt Πέλοψ, Ἄραψ, s. Greg. Cor. dial. Aeol. 39. – Auch bei den Attikern tritt zuweilen eine Umstellung der Bestandtheile des ψ ein, so daß σπάλιον, σπέλλιον, ἀσπίνϑιον für ψάλιον, ψέλλιον, ἀψίνϑιον gesagt wird, s. Suid. u. B. A. 815; vgl. ἄσβολος und ψόλος, ψίν dor. statt σφίν, ψέ statt σφέ, also ganz so wie ξ in σκ, ζ in σδ aufgelös't wurde. – Im Attischen vertritt es die Stelle von σ od. σσ in ψιττακός, κόψιχος statt σιττακός, κόσσυφος, auch vergleicht man ψάμμος und Sand. – Selten ist bei den Doriern der Uebergang des φ in ψ, s. Koen Greg. Cor. p. 484. – Ein Wechsel von ψ u. ξ zeigt sich in ψάω u. ξάω, ὄψ u. vox, ΝΙΨ u. nix. – Im Anlaute fällt es auch weg in ἄμμος, ἄμαϑος für ψάμμος, ψάμαϑος.

Quelle:
Wilhelm Pape: Handwörterbuch der griechischen Sprache. Braunschweig 31914, Band 2, S. 1389.
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