αὐλός

[393] αὐλός (ἄω, αὔω), ὁ, 1) jedes Blaseinstrument, bes. die Flöte, theils von Rohr u. Holz, theils von Knochen u. Metall, von unserer Flöte sowohl durch das eingesetzte Mundstück (γλωσσίς), als durch den stärkeren, tieferen Ton verschieden; Il. 10, 13. 18, 495; H. h. Merc. 451. Es gab bei den verschiedenen griechischen Stämmen verschiedene Flöten; Her. unterscheidet γυναικεῖος καὶ ἀνδρεῖος, 1, 17; Pind. spricht von βοή u. καναχὴ αὐλῶν, Ol. 3, 8 P. 10, 39; καλλιβόας Soph. Ir. 658; βαρύβρομος Eur. Hel. 1367; ἐριβρεμέτης Archi. 4 (VI, 195); Ἐνυαλίου, die Trompete, Tymn. 1 (VI, 157). Man sagte πρὸς αὐλὸν ὀρχεῖσϑαι, λέγειν, Xen., wie ὑπ' αὐλοῦ, Her., ὑπὸ τὸν αὐλόν, Xen., s. die Präpos. – 2) jede Röhre, röhrenartiger Körper, nach Ath. V, 189 c πᾶν τὸ διατεταμένον εἰς εὐϑύτητα σχῆμα. ὥσπερ τὸ στάδιον, wie Lycophr. 40; ἐγκέφαλος παρ' αὐλὸν ἀνέδραμεν Il. 17, 297, das Gehirn spritzte neben der Röhre des Speers heraus. Andere erkl. röhrenweis, d. i. stromweis, wie Od. 22, 18 αὐλὸς παχύς ein dicker Blutstrom ist; Poll. 5, 20 αὐλός, τῆς λόγχης τὸ περὶ τὸ ξύλον; Eusth. ἡ ὀπὴ τῆς αἰχμῆς, ᾗ τὸ ξύλον ἐμβάλλεται; Od. 19, 227 περόνη τέτυκτο αὐλοῖσιν διδύμοισι, mit doppelten Röhren, die Löcher, in welche die Haken eingreifen. Bei Arist. H. A. die Röhren, wodurch der Wallfisch das Wasser ausstößt; ποδῶν, Röhrknochen, Opp. Cyn. 1, 189. – 3) ein Fisch.

Quelle:
Wilhelm Pape: Handwörterbuch der griechischen Sprache. Braunschweig 31914, Band 1, S. 393.
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