βλεμεαίνω

[448] βλεμεαίνω, Ableitung und Bedeutung ungewiß; Hom. sechsmal, Versende, σϑένεϊ βλεμεαίνων Iliad. 8, 337. 9, 237. 12, 42. 20, 36, σϑένεϊ βλεμεαίνει Iliad. 17, 22. 135. Der Sinn scheint zu sein = »auf seine Kraft trotzen«. Einige bringen es mit βρέμω in Verbindung, Andre mit βλέπω, βλέμμα. Iliad. 17, 135 heißt es von einem Löwen ὁ δέ τε σϑένεϊ βλεμεαίνει, πᾶν δέ τ' ἐπισκύνιον κάτω ἔλκεται ὄσσε καλύπτων; danach scheint es allerdings auf den trotzigen Blick bezogen werden zu können. Scholl. Iliad. 8, 337 σϑένεϊ βλεμεαίνων: σφοδρῶς ἐπιῤῥωννύμενος. ἔνιοι δὲ τῷ βλέμματι φοβῶν. οἷον τὴν δύναμιν διὰ τοῦ βλέμματος ἐνδεικνύμενος; vgl. Scholl. Iliad. 9, 237 Apollon. Lex. Homer. p. 51, 31. – Batr. 275 ἐνναίρειν βατράχους βλεμεαίνων = μενεαίνων. Der Verfasser der Batracho myomachie verstand offenbar das Wort nicht mehr; und vielleicht verstanden auch schon die Dichter der Ilias es nicht mehr, zu welcher Annahme der völlig formelhafte Gebrauch gut stimmt. Uebrigens ist das σϑένεϊ βλεμεαίνει in der Patroklie eine Neuerung; das σϑένεϊ βλεμεαίνων der andern Lieder ist das Aeltere.

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Wilhelm Pape: Handwörterbuch der griechischen Sprache. Braunschweig 31914, Band 1, S. 448.
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