δῶρον

[695] δῶρον, τό (δίδωμι), 1) Gabe, Geschenk, bes. Ehrengeschenk, von Hom. an überall; man sagt gew. δῶρα διδόναι, λαβεῖν; τινός, Geschenke, die einer giebt, z. B. ϑεῶν, was von den Göttern herrührt, die Fügungen derselben; Il. 20, 265 Od. 18, 142; insbesondere Ἀφροδίτης, Κυπρίας, Liebreiz, Liebesgenuß; Il. 3, 64; Hes. Sc. 47; Pind. N. 8, 12; τὰ τῶν Μουσῶν καὶ Ἀπόλλωνος δῶρα, von der Dichtkunst, Plat. Legg. VII, 796 e; vielleicht ist so auch der Ausdruck ὕπνου δῶρον ἕλοντο zu erklären, Iliad. 9, 713 Odyss. 19, 427, das Geschenk des personificirten Gottes Hypnos; es kann jedoch auch ὕπνου genitiv. definitiv. sein, wie arbor abietis, so daß der ὕπνος eben selber das δῶρον wäre; – das den Göttern dargebrachte Weihgeschenk, Il. 6, 293. 8, 203; Plat. Euthyphr. 15 a vrbdt τὰ παρ' ἡμῶν τοῖς ϑεοῖς δῶρα. – Abgabe, Steuer, Iliad. 17, 225. – In att. Gerichtssprache δώρων γραφή, Klage wegen Bestechung, ὁπότε τις αἰτίαν ἔχει τῶν πολιτευομένων δῶρα [695] λαβεῖν, Harpocr.; δώρων δίωξις Plut. Per. 10; dah. δώρων ἑλεῖν, Jemanden der Bestechung überführen. Ar. Nubb. 591; ὀφλεῖν, Andoc. 1, 74; ἐκρίϑησαν Lys. 273. – 2) = παλαιστή, die Breite der flachen Hand, als Längenmaaß, Nic. Th. 348; Poll. 2, 157.

Quelle:
Wilhelm Pape: Handwörterbuch der griechischen Sprache. Braunschweig 31914, Band 1, S. 695-696.
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