εὐρώεις

[1096] εὐρώεις, εσσα, εν, schimmelig, moderig, bei Hom. nur von der Unterwelt, οἰκία εὐρώεντα Il. 20, 65, εἰς Ἀΐδεω δόμον εὐρώεντα Od. 10, 512. 23, 322, wie Hes. O. 152; εὐρώεντα κέλευϑα Od. 24, 10, wobei zugleich an das Finstere, Dumpfige zu denken ist; vom Tartarus, Hes. Th. 731. 739, wie auch τάφος O. 152; Qu. Sm. 14, 241 u. Soph. Ai. 1146. Doch haben schon alte Erkl. es auf εὐρύς zurückgeführt, Apoll. L. H. erll. εὐρέα, ἀνατεταμένα, Schol. Il. 20, 65 ὅτι πάντα χωρεῖ, also geräumig, wofür sich Herm. zu Soph. erkl., u. wie es sp. D. auch wirklich brauchten, κόλπον ἀν' εὐρώεντα ϑαλάσσης Opp. H. 5, 3, δένδρεον εὐρώεντι κατέκρυφεν ἀνϑερεῶνι Nonn. D. 25, 476, die aber entweder von εὐρύς wirklich ein solch neues Wort bilden konnten, vgl. Lob. zu Phryn. 541, od. die homerischen Stellen wie oft falsch deuteten. Für die erste Bdtg sprechen die dabei stehenden Ausdrücke σμερδαλέα, τά τε στυγέουσι ϑεοί περ.

Quelle:
Wilhelm Pape: Handwörterbuch der griechischen Sprache. Braunschweig 31914, Band 1, S. 1096.
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