θεσπέσιος

[1203] θεσπέσιος, auch 2 Endgn, Eur. Andr. 297 u. Luc., eigtl. von Gott gesprochen (ϑεός, εἰπεῖν, ἔσπετε), von Gott eingegeben, göttlich tönend, ἀοιδή Il. 2, 600, wie Pind. N. 9, 7; Σειρῆνες Od. 12, 158; ἔπη Pind. I. 3, 57; so auch Aesch. Ag. 1125, πόϑεν ὅρους ἔχεις ϑεσπεσίας ὁδοῦ κακοῤῥήμονας, der weissagenden Klage Ziel; gew. übh. göttlich, βηλός Il. 1, 591, ϑεσπεσίῃ, sc. βουλῇ, nach göttlichem Willen od. Rathschluß, Il. 2, 367; von [1203] allem Vortrefflichen, z. B. von trefflicher Wolle, Od. 9, 434, gutem Erze, Il. 2, 457, lieblichem Dufte, Od. 9, 211; auch = gewaltig, ungeheuer, ἀλαλητός, ὅμαδος, ἠχή, βοή. Auch was von den Göttern gesendet, verhängt ist, theils von Naturerscheinungen, νέφος, λαῖλαψ, ἀχλύς, Il. 15, 669 Od. 7, 42. 9, 68. 12, 314 Il. 20, 342, theils von Ereignissen des Menschenlebens, ϑεσπέσιον γάρ σφιν φόβον ἔμβαλε Φοῖβος 17, 118, πλοῦτος 2, 670, ϑεσπεσίη χάρις, göttliche Anmuth, Od. 2, 12. Man faßt alle diese Bedeutungen auch so zusammen, daß man, auf die Zusammensetzung des Wortes zurückgehend, es erklärt: so daß nur ein Gott es aussprechen kann, unaussprechlich groß, schön u. dgl., vgl. ἀϑέσφατος u. Butim. Lexil. I p. 166. Einzeln auch bei sp. D., ὅμιλος Theocr. 15, 66, u. in Prosa, ἀπόζει ϑεσπέσιον ὡς ἡδύ Her. 3, 113, τέχνη Plat. Euthyd. 289 e, βίος, διαγωγή, Rep. II, 365 b VIII, 558 a, ϑεσπέσιος τὴν γνώμην Luc. Alex. 4, ὀδώδει ϑεσπέσιον οἷον Plut. Alex. 20. – Adv., ϑεσπεσίως ἐφόβηϑεν, unsäglich, Il. 15, 637.

Quelle:
Wilhelm Pape: Handwörterbuch der griechischen Sprache. Braunschweig 31914, Band 1, S. 1203-1204.
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