κάμνω

[1317] κάμνω, aor. ἔκαμον, καμεῖν, fut. καμοῦμαι, καμεῖται Il. 2, 389, οὐ καμεῖ τοὐμὸν μέρος Soph. Trach. 1205 ist 2. Person, perf. κέκμηκα, z. B. Il. 6, 262, davon partic. sync. κεκμηώς, Il. 23, 232, κεκμηῶτι, κεκμηῶτα, 6, 261 Od. 10, 31, auch κεκμηότας, Il. 11, 802; bei Thuc. 3, 59 ist die Lesart der meisten mss. κεκμηῶτας für κεκμηκότας; im aor. hat Hom. auch die reduplleirte Form κεκάμω, Il. 1, 168, κεκάμῃσι 12, 658, κεκάμωσι 7, 5; da aber diese Conj. immer nach ἐπεί stehen, schreibt Bekker ἐπεί κε κάμω u. s. w.; κεκαμών führt Gregor. Cor. als ionisch an p. 461; – 1) sich müde arbeiten, müde werden, ermüden; οὐδέ τι γυῖα πρὶν κάμνει, πρὶν πάντας ἐρωῆσαι πολέμοιο, er ermüdet nicht an den Gliedern, Il. 19, 169; μάλα γὰρ κάμε φαίδιμα γυῖα 23, 63; περὶ δ' ἔγχει χεῖρα καμεῖται 2, 389; ὦμον 16, 106, ihm ward die Schulter matt; 11, 801 ἀκμῆτες den κεκμηότες entggstzt; cum partic., ἐπεὶ κάμε δακρυχέουσα, da sie vom Weinen müde war, 24, 613, wie οὐδέ τι τόξον δὴν ἔκαμον τανύων, ich mühte mich nicht lange ab, den Bogen zu spannen, ich spannte ihn ohne Anstrengung, Od. 21, 426; ἐπεί κε κάμωσιν ἐλαύνοντες, wenn sie müde geworden sind zu rudern, Il. 7, 5, vgl. 17, 658. So auch Folgde, οὔτοι καμοῦμαί σοι λέγουσα τἀγα-ϑά, ich werde nicht müde werden, dir Gutes zu rathen, Aesch. Eum. 841, vgl. 868; οὐκ ἂν κάμοιμι τὰς κακὰς κτείνων Eur. Or. 1590; οὔποτ' ἂν κάμοιμ' ὀρχουμένη, ich werde vom Tanzen nicht müde, ich werde nicht müde zu tanzen, Ar. Lys. 541; in Prosa, μὴ κάμῃς φίλον ἄνδρα εὐεργετῶν Plat. Gorg. 470 c, laß dich's nicht verdrießen, thue es unverdrossen; ὁ νόμος αὐτὸν ἐπαινῶν οὔποτε καμεῖται Legg. XI, 921 e. Anders Xen. An. 3, 4, 47 ἐγὼ δὲ χαλεπῶς κάμνω τὴν ἀσπίδα φέρων, ich ermatte unter der Last des Schildes; ἔκαμον δέ μοι ὄσσε πάντη παπταίνοντι Od. 12, 232; von Pferden Il. 4, 27. – Sich anstrengen, sich's sauer werden lassen, Il. 8, 448, vgl. 22. – Pind. πολεμίων ἀνδρῶν καμόντων, in der Schlacht den Kürzern ziehen, P. 1, 80; ϑυμῷ Ol. 2, 9; δαπάναις, müde werden im Aufwande, die Kosten sparen, P. 1, 90; στρατοῦ καμόντος, erliegen, Aesch. Ag. 656 (vgl. Eur. Suppl. 709); νεὼς καμούσης ποντίῳ πρὸς κύματι, wie auch wir sagen »wenn das Schiff gegen die Wogen arbeitet«, Spt. 192; Soph. El. 522; οἱ γὰρ εὐγενεῖς κάμνουσι τοῖς αἰσχροῖσι τῶν τέκνων ὕπερ, strengen sich an, unterziehen sich der Gefahr, Eur. Herc. Fur. 293; – δεῖ μηδαμῇ κάμνειν τὸν νομοϑέτην, er darf nicht müde werden, Plat. Legg. X, 890 d. – Gew. krank und schwach werden, sein, leiden, Ar. Th. 405, vgl. οὐδ' ὅστις νόσου κάμνοντι συλλάβοιτο Soph. Phil. 282; Plat. Gorg. 477 d u. öfter; ἀνδράποδον κάμνον φϑόῃ Legg. XI, 916 a; κάμνον σῶμα ἰατρικῆς καϑάρσεως τυχόν ib. I, 628 d; τοὺς κάμνοντας τὰ σώματα Gorg. 478 a; εἰ πάσας νόσους κάμοιεν Rep. III, 408 e; Eur. Ἥρα με κάμνειν τήνδ' ἔϑηκε τὴν νόσον Heracl. 990; Sp., νοσήμασι κάμνουσι τρισί, sie leiden an drei Krankheiten, Arist. H. A. 8, 21; τὴν ποδάγραν 8, 24; im Ggstz von ὑγιαίνω, gen. et interit. 1, 3 A; καμάτους κάμνειν Hdn. 3, 6, 7; ὑπὸ τῆς νόσου κάμνειν 3, 14, 4. – Bei Xen. An. 4, 5. [1317] 17 u. öfter = schwach, marode sein, οἱ καμόντες, die Müden. – Uebertr., ἀλλαγᾷ λόγου καμεῖν, an der Aenderung der Rede kranken, Aesch. Ag. 469; οἵπερ σοῖς ἐκάμνομεν κακοῖς Eur. Med. 1138; τῷ πεποιημένῳ ἔκαμνον μεγάλως Her. 1, 118; ἐν τῷδε κάμνουσιν αἱ πολλαὶ πόλεις, daran kranken die meisten Staaten, das ist ihre Schwäche, Eur. Hec. 306; ἐν τῷδ' ἔκαμνε νόστος I. A. 966; ὃ κάμνει τοῦ λόγου μάλιστά σοι Ion 363. – Bes. sind οἱ καμόντες od. οἱ κεκμηκότες die Todten, entweder weil sie des Lebens Last und Mühe getragen und nun ausgelitten haben, oder mit Buttm. Lexil. II p. 237 die Ermüdeten, Entkräfteten euphemistisch für ϑανόντες; βροτῶν εἴδωλα καμόντων Od. 11, 475, vgl. 24, 14; Ζεὺς ἄλλος ἐν καμοῦσιν Aesch. Suppl. 228, vgl. 149; Eur. Suppl. 756 Tr. 96 (wo man es auch für die dii manes der Römer erkl.); ἐπικαλούμεϑα τοὺς κεκμη κότας Thuc. 3, 59; τὰς τῶν κεκμηκότων ψυχάς Plat. Legg. XI, 927 b; Sp., εἰσὶ καμοῦσιν ὡς ζῳοῖς ἀρχαὶ συμφορέων ἕτεραι Crinag. 34 (IX, 81). – 2) trans., nur im aor., mit Mühe u. Anstrengung arbeiten, verfertigen, bes. von künstlichen Metallarbeiten; αὐτὰρ ἐπεὶ πάνϑ' ὅπλα κάμε Il. 18, 613; κάμε τεύχων 2, 101. 8, 195; πέπλοι, οὓς κάμεν αὐτή Od. 15, 105; ἄστυ Ap. Rh. 1, 1322. – Im aor. med. = sich erwerben, durch Anstrengung erlangen; τὰς αὐτοὶ καμόμεσϑα βίηφί τε δουρί τε μακρῷ Il. 18, 341; νῆσον ἐκάμοντο Od. 9, 130; οἴκους ἐκάμοντο Philet. 7; ἱρόν, ὅ ῥ' ἐκάμοντο, sich erbauen, Ap. Rh. 2, 718.

Quelle:
Wilhelm Pape: Handwörterbuch der griechischen Sprache. Braunschweig 31914, Band 1, S. 1317-1318.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:

Buchempfehlung

Gellert, Christian Fürchtegott

Geistliche Oden und Lieder

Geistliche Oden und Lieder

Diese »Oden für das Herz« mögen erbaulich auf den Leser wirken und den »Geschmack an der Religion mehren« und die »Herzen in fromme Empfindung« versetzen, wünscht sich der Autor. Gellerts lyrisches Hauptwerk war 1757 ein beachtlicher Publikumserfolg.

88 Seiten, 5.80 Euro

Im Buch blättern
Ansehen bei Amazon

Buchempfehlung

Große Erzählungen der Frühromantik

Große Erzählungen der Frühromantik

1799 schreibt Novalis seinen Heinrich von Ofterdingen und schafft mit der blauen Blume, nach der der Jüngling sich sehnt, das Symbol einer der wirkungsmächtigsten Epochen unseres Kulturkreises. Ricarda Huch wird dazu viel später bemerken: »Die blaue Blume ist aber das, was jeder sucht, ohne es selbst zu wissen, nenne man es nun Gott, Ewigkeit oder Liebe.« Diese und fünf weitere große Erzählungen der Frühromantik hat Michael Holzinger für diese Leseausgabe ausgewählt.

396 Seiten, 19.80 Euro

Ansehen bei Amazon