[1490] κορωνίς, ίδος, ἡ, 1) gekrümmt; – a) bei Hom. Beiwort der Schiffe, die mit gekrümmtem Hintertheil versehen sind, καμπυλόπρυμνοι erkl. die VLL.; οἴκαδ' ἴμεν σὺν νηυσὶ κορωνίσι Il. 1, 170, öfter. – b) krummhornig, Rinder, Theocr. 25, 151. – 2) subst., alles Gekrümmte, Gebogene; bes. – a) ein gewundener u. verschlungener Federzug, Schnörkel, den man am Schluß eines Buches oder eines Abschnittes in demselben anbrachte, τὸ ἐπιτιϑέμενον ἐν τῷ τέλει τῶν βιβλίων, E. M. 530, 40; dah. übh. Schluß, Ende; so Philodem. 14 (XI, 41), wo das Leben mit einem Buche verglichen ist, αὐτὴν ἀλλὰ τάχιστα κορωνίδα γράψατε, Μοῦσαι; auch ἄχρι κορωνίδος, bis zum Schluß, bis zu Ende, Plut. adv. Stoic. 14; ἀπὸ τῆς ἀρχῆς ὅλη μέχρι τῆς κορωνίδος, fort. Alex. 2, 1. Dah. auch das Aeußerste, Höchste, Vortrefflichste einer Sache, τὴν κορωνίδα τῶν ἀγαϑῶν Heliod. 10, 39; u. κορωνίδα ἐπιτιϑέναι, wie κορώνην, Luc. hist. conscr. 26, den Schluß machen; Plut. So heißt Homer ἡ τῶν ποιητῶν κορ., Anonym. de progymn. 3, Walz p. 605. – b) Kranz; ἴων τε κορωνίδας οὔλας Stesichor. bei Ath. III, 81 d; Sp. – c) bei den Gramm. das dem spiritus lenis gleiche Zeichen für die Krasis, z. B. τοὐμόν, für τὸ ἐμόν, u. ä. – d) eine Verzierung am Kapitäl der Säulen, Sp.