κορώνη

[1489] κορώνη (vgl. κορωνός u. κορωνίς), – 1) bei Hom. ein Meervogel, die Meerkrähe; Od. 12, 418. 14, 308; κορῶναι εἰνάλιαι 5, 66; vgl. Ael. H. A. 15, 23 u. 3, 9. – Die eigentliche Krähe, λακέρυζα, Hes. O. 745; Archil. bei Ath. XIII, 594 d. Man schrieb ihr ein langes Leben zu; dah. ὑπὲρ τὰς κορώνας βεβιωκώς, von sehr alten Leuten, Poll. 2, 16. Sprichwörtlich κορώνη τὸν σκορπίον, Mel. 4 (XII, 92); vgl. Zenob. 4, 57. – 2) alles Gebogene, [1489] Gekrümmte; – a) der Ring an der Hausthür, mit dem diese zugezogen wird, ϑύρην δ' ἐπέρυσσε κορώνῃ ἀργυρέῃ Od. 1, 441, vgl. 7, 90. 21, 138; Sp.; auch wie κόραξ, ein Thürklopfer. – b) das äußerste, gekrümmte und mit einem Ringe versehene Ende des Bogens, von Metall, an dem man die Bogensehne befestigte, πᾶν δ' εὖ λειήνας χρυσέην ἐπέϑηκε κορώνην Il. 4, 111, vgl. Od. 21, 165. – c) das gebogene Hintertheil des Schiffes und die daran angebrachten Verzierungen, Arat. 345. Vgl. κορωνίς. – d) das äußerste, gekrümmte oder in einen Knopf auslaufende Ende der Pflugdeichsel, woran das Joch mit dem Jochriemen befestigt wurde, Ap. Rh. 3, 1317; Poll. 1, 252. – e) Kranz, Krone, corona, Sp. – 3) aus b folgt die Verbindung κο-ρώνην ἐπιϑεῖναί τινι, z. B. τῷ βίῳ, Luc. Peregr. 33, ein Ende, den Beschluß machen, Sp. – S. κορωνίς.

Quelle:
Wilhelm Pape: Handwörterbuch der griechischen Sprache. Braunschweig 31914, Band 1, S. 1489-1490.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: