κωλ-ακρέτης

[1542] κωλ-ακρέτης, (od. eigtl. κωλαγρέτης, von κωλῆ ἀγείρω, wie auch Tim. lex. Plat. steht), Sammler der Opferstücke, ein uraltes, vorsolonisches Staatsamt in Athen; seit Klisthenes sind die Kolakreten überhaupt ταμίαι τῶν εἰς ϑεοὺς ἀναλωμάτων, besorgen also auch öffentliche Speisungen u. Opfermahle, bekommen aber von den Opferthieren die Häute u. die Füße; sie zahlen aber auch den Richtersold aus, vgl. Tim. lez., Schol. Ar. Vesp. 695; dah. σὺ δὲ χασκάζεις τὸν κωλακρέτην, du paßt auf den Zahler, um nur deine drei Obolen Richtersold zu bekommen, Ar. ibd.; so stehen Ach. 1541 τὸν κωλακρέτην τὰ τριώβολα neben einander; komisch κωλακρέτου γάλα πίνειν, Vesp. 724, das Geld des Zahlmeisters, mit Anspielung auf ὀρνίϑων γάλα. Es waren ihrer zwölf nach der Zahl der Phratrien. Vgl. Böckh Staatshaush. I p. 186 ff. u. Ruhnk. zu Tim. 171. S. auch ἀποδέκτης.

Quelle:
Wilhelm Pape: Handwörterbuch der griechischen Sprache. Braunschweig 31914, Band 1, S. 1542.
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