[1485] κόραξ, ακος, ὁ, 1) der Rabe (nach E. M. von κορός, schwarz); Pind. Ol. 2, 96; Aesch. Ag. 1452 Suppl. 732; Her. 4, 15 u. Folgde. – Sehr gewöhnliche Verwünschungsformel ist ἐς κόρακας, ἄπαγ' ἐς κόρακας, βάλλ' ἐς κόρακας; auch als heftige Frage, οὐκ ἐς κόρακας; geh zum Henker! eigtl. dein Leib möge unbestattet liegen bleiben u. ein Fraß für die Raben werden; Ar. Vesp. 51. 982 Nub. 789 u. öfter; ἐς κόρακας ἔῤῥειν φασὶν ἐκ τῆς Ἀττικῆς Alexis bei Ath. XIII, 610 e; Sp.; es scheint in dieser Vrbdg nie εἰς gesagt zu sein, vgl. Reisig Conj. Aristoph. p. 252. Aehnlich πάντα τάδ' ἐν κοράκεσσι καὶ ἐν φϑόρῳ Theogn. 833. – Man schwor auch beim Raben, Ar. Av. 1611. – Sprichwörtlich κόρακα λευκὸν ἰδεῖν, Ep. ad. 60 (XI, 417) u. A.; vgl. Arist. H. A. 3, 12; denn der weiße Rabe ist eine Seltenheit; ἕως κόρακες λευκοὶ γένωνται Ath. VIII, 359 c. – Κόραξι καὶ λύκοις χαριζόμενος Luc. Tim. 8; ἐκ κακοῠ κόρακος κακὸν ᾠόν S. Emp. adv. rhet. 99. – Auch das Sternbild, der Rabe, Arat. 448. – 2) eine Fischart, wahrscheinlich nach ihrer Farbe benannt, Diphil. bei Ath. VIII, 356 a (vgl. κορακῖνος). – 3) die krumme Spitze am Schnabel des Haushahns, Hesych., u. übh. jede hakenförmige Krümmung; daher – a) ein Belagerungswerkzeug, D. Sic. 17, 44; bei Schiffen gebraucht, ein Enterhaken, Pol. 1, 22, 9; σιδηροῖ, bei Ath. V, 208 d. – b) Ein Haken zum Anziehen der Thür, der Thürk lopfer, κόραξ πυλῶσι Ep. ad. 90 (XI, 203); Posidipp. bei Poll. 7, 111, vgl. 10, 23, κόρακι κρούεται ἡ ϑύρα. – c) eine Art Halseisen, sonst κύφων, oder ein anderes Marterinstrument, κλοιὸν ἕκαστος αὐτῶν καὶ κόρακα διτάλαντον ἐπικείμενος Luc. Necyom. 11. – Das Wort scheint onomatopoetisch mit κράζω zusammenzuhangen.