κύανος

[1521] κύανος, , dunkelblau angelaufener Stahl, zur Verzierung bei Metallarbeiten, bes. bei Waffen u. Rüstungen [1521] angewendet; so laufen über Agamemnons Brustpanzer δέκα οἶμοι μέλανος κυάνοιο, zehn Streifen dunkles, blaues Stahls, Il. 11, 24, wie auf Herakles' Schilde πτύχες κυάνου Hes. Sc. 143; auch an der Wand kommt ein solcher Fries vor, ϑριγκὸς κυάνοιο, Od. 7, 87; obwohl schon alte Erkl. in den homerischen Stellen nur die dunkelblaue Farbe ohne Bezeichnung des Stoffes verstanden. – Von der Farbe heißen so – a) die blaue Kornblume, gew. ἡ κύανος, Mel. 1 (IV, 1, 40) u. a. Sp. – b) der Lazurstein, Plat. Phaed. 113 b, wo κυανός accentuirt ist, eine Accentuation, die sich auch sonst findet; Luc. Lexiph. 22; Diosc. u. A.; auch blauer Kupferocker; blaue Farbe zum Anstreichen, Paus. 5, 11, 2. – c) die blaue Amsel; Arist. H. A. 9, 21; Ael. N. A. 4, 59. – Ein compar., κυανώτερος ϑανάτου πτύελος, Luc. philopatr. 21; κυανώτατον νᾶμα Philostr. – [Υ, welches an sich kurz ist, wird in Zusammensetzungen von Dichtern zuweilen lang gebraucht, wenn noch zwei Kürzen darauf folgen.]

Quelle:
Wilhelm Pape: Handwörterbuch der griechischen Sprache. Braunschweig 31914, Band 1, S. 1521-1522.
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