λαγχάνω

[4] λαγχάνω (ΛΑΧ), fut. λήξομαι, z. B. Plat. Rep. X, 617 e, ion. λάξομαι, Her. 7, 144; aor. ἔλαχον, λαχεῖν, u. mit veränderter Bdtg λέλαχον(s. unten), perf. εἴληχα, ion. p. u. Sp. λέλογχα, Luc. amor. 18; auch in einem Dokument, Dem. 21, 82; ὅς μ' ἐλελόγχει, Theocr. 4, 40; aber εἴλᾱχας 16, 84; λελάχασι, Empedocl. 5; pass. εἴληγμαι, Isocr. 17, 22; Eur. Troad. 296, nach conj., wie Dem. 30, 34, wo v. l. εἴλεγμαι; aor. ληχϑῆναι, Is. 9, 24. – Adj. verb. ληκτέον, Is. 7, 23, – 1) durchs Looserhalten, durch das Geschick oder durch Zufall erlangen, als seinen Antheil zuertheilt erhalten, κλήρῳ νῦν πεπάλαχϑε διαμπερὲς ὅς κε λάχῃσι, Il. 7, 171, vgl. 23, 353; ἤτοι ἐγὼν ἔλαχον πολιὴν ἅλα ναιέμεν αἰεί, 15, 190, ich bekam (bei der Verloosung der Welt) das Meer zum Antheil, darin zu wohnen; Κὴρ λάχε γεινόμενον, die Ker bekam ihn bei seiner Geburt zu ihrem Antheil, Il. 23, 79; Ap. Rh. 2, 258, u. so oft von Göttern, die ein Land oder eine Stadt bei der Vertheilung der Erde erlangt haben, es inne haben u. beschützen; von der Athene, ἣ τήν τε ὑμετέραν πόλιν ἔλαχεν, Plat. Tim. 23 d; von der Adrastea, ἣ τάδε πάντα πρὸς μακάρων ἔλαχεν, Antimach. bei Harpocr.; vgl. noch Eur. ποτνιάδες ϑεαί, ἀβάκχευτον αἳ ϑίασον ἐλάχετε, Or. 319, vgl. 963; ψυχρὰν λοιβάν, ἃν ἔλαχ' Ἅιδας Phoen. 1576; δαίμονες οἳ τοὺς πατέρας ἡμῶν λελόγχατε D. Hal. 4, 83; τῶν μέτα παλλόμενος κλήρῳ λάχον ἐνϑάδ' ἕπεσϑαι Il. 24, 400; allgemeiner, τὸ γὰρ λάχομεν γέρας ἡμεῖς, 24, 70 u. öfter; λαχὼν πρὸς δαιμόνων ὄλβον, Pind. N. 9, 45 u. öfter; c. inf., λάχε τ' Ἀλφεὸν οἰκεῖν, Ol. 6, 34; ὡς πάλῳ λαχὼν ἕκαστος αὐτῶν πρὸς πύλας ἄγοι λόχον, Aesch. Sept. 55. 119 u. öfter; Ἑλλάδα κλήρῳ λαχοῦσα γαῖαν, Pers. 183; Ἕκτορος μόνος μόνου λαχών τε κἀκέλευστος ἦλϑ' ἐναντίος, Soph. Ai. 1263; κλήρῳ λαχόντες, Eur. Heracl. 36; τίνα πότμον εἴληχε βιότου; welches Lebensgeschick ist sein Loos? I. T 914 u. öfter; ἐπί σκοπος ἥκω δεῦρο, τῷ κυάμῳ λαχών, Ar. Av. 1022; in Prosa, παλλομένων δὲ λαγχάνει ἐκ πάντων Βαγαῖος, Her. 3, 128; πάλῳ λαχεῖν, 4, 94. 153 u. öfter; Xen. Mem. 3, 9, 10 u. A. – Dah. auch ohne Casus, wie in der aus Ar. angeführten Stelle, bes. durchs Loos erwählt, bestimmt werden, αὐτὰρ τοὺς ἄλλους κλήρῳ πεπαλάχϑαι ἄνωγονοἱ δ' ἔλαχον, τοὺς ἄν κε καὶ ἤϑελον αὐτὸς ἑλέσϑαι, Od. 9, 331 ff., eigtl. die zogen das Loos; vgl. Il. 10, 430. 23, 354; so ist auch Od. 9, 160 zu nehmen: ἐς ἑκάστην (νῆα) ἐννέα λάγχανον αἶγες, d. i. neun Ziegen kamen durchs Loos auf jedes Schiff; τὸ λαχὸν μέρος, Plat. Legg. V, 745 e; bes. in Athen bei allen Aemtern, zu denen man durchs Loos bestimmt wurde, theils c. nom., ἐπιμελητὴς λαχών, Din. 2, 10; βασιλεύς, Lys. 6, 4; ἱερεύς, Dem. 57, 47; οὔτ' ἔλαχε τειχοποιός, οὔτ' ἐχειροτονήϑη ὑπὸ τοῦ δήμου, Aesch. 3, 28; u. so οἱ λαχόντες δικασταί, βουλευταί, die durchs Loos gewählten Richter, Rathsherren, u. so in andern Casus, τῷ λαχόντι βασιλεῖ, Plat. Polit. 290 e; – theils c. inf., λαχὼν ἱερομνημονεῖν, Ar. Nubb. 624; Her. 6, 109; Plat. Gorg. 473 e; βουλεύειν, Dem. 59, 3 u. A. – Seltener c. acc., ἀρχὰς ἔλαχε καὶ ἦρξε δοκιμασϑείς, er erhielt Aemter durch das Loos, wurde zu Staatsämtern gewählt, Dem. 57, 25. – 2) τινός, einer Sache theilhaftig werden, erlangen, ἔλαχον κτερέων, Od. 5, 311; δώρων ἔκ τινος Il. 24, 76; Theogn. 914; Δωρίων ἔλαχεν σελίνων Pind. L 7, 64; οὐχ ἥδε χρυσῆς ἀξία τιμῆς λαχεῖν Soph. Ant. 699; τάφου τε μοίρας καὶ κτερισμάτων Eur. Suppl. 309; so einzeln bei Folgenden; οἳ ἂν τῆς εὐπρεπεστάτης λάχωσι τελευτῆς Thuc. 2, 44; den gen. erklären Vrbdgn wie τῆς ἐμῆς χϑονὸς λαχεῖν τοσοῦτον ἐνϑανεῖν μόνον, Soph. O. C. 794; τοῦ γάμου μέρος λαχοῦσα, Ant. 909; – bes. durch Erbschaft erlangen, erben, denn das Erbe selbst heißt κλῆρος, πατρῴων οὐ λαχών, Eur. Troad. 1192; κλήρου ληκτέον αὐτοῖς, Is. 3, 2; ἔλαχε τοῦ ἡμικληρίου, Dem. 48, 20 u. A.; vgl. ᾡ (υἱῷ) λαχεῖν ἠξίωσε τῆς Ἐπιλύκου ϑυγατρός, Andoc. 1, 124. – 3) in der attischen Gerichtssprache, λαγχάνειν δίκην τινί, Einem den Proceß machen, ihn verklagen, weil die Richter für einen Proceß u. die Reihefolge der Processe durchs Loos bestimmt wurden, Plat. Euthyphr. 5 b u. oft in Legg., wie bei den Rednern; δίκη εἰληγμένη, Isocr. 17, 22, wie Dem. 30, 34; αἱ δίκαι ἐλήχϑησαν, Lys. 17, 8; πρὶν τὴν δίκην ληχϑῆναι, Dem. 54, 28, vgl. 38, 20; auch τὸ ἔγκλημα ὃ ἔλαχον αὐτῷ πέρυσιν, Dem. 34, 16; πρὸς τὸν βασιλέα u. ä., den Proceß beim Archon βασιλεύς anhängig machen, 47, 69; ähnlich λαγχάνειν δίκην τοῖς Λακεδαιμονίοις εἰς τοὺς Ἀμφικτύονας, 59, 98. – 4) Der aor. II. in der Form λέλαχον hat bei Hom. die factitive Bdtg: Einen einer Sache theilhaftig werden lassen, ὄφρα πυρός με Τρῶεςλελάχωσι ϑανόντα, Il. 22, 342, wie 15, 349; ἐπήν με πυρὸς λελάχητε, 23, 75, wo die Alten geradezu ϑάψητε erklären. Dieselbe Form ist aber = ἔλαχον, Procl. 6 (VII, 341), αἴϑε δὲ καὶ ψυχὰς χῶρος ἕεις λελάχοι.

Quelle:
Wilhelm Pape: Handwörterbuch der griechischen Sprache. Braunschweig 31914, Band 2, S. 4.
Lizenz:
Faksimiles:
4
Kategorien:

Buchempfehlung

Schnitzler, Arthur

Das neue Lied und andere Erzählungen 1905-1909

Das neue Lied und andere Erzählungen 1905-1909

Die Sängerin Marie Ladenbauer erblindet nach einer Krankheit. Ihr Freund Karl Breiteneder scheitert mit dem Versuch einer Wiederannäherung nach ihrem ersten öffentlichen Auftritt seit der Erblindung. »Das neue Lied« und vier weitere Erzählungen aus den Jahren 1905 bis 1911. »Geschichte eines Genies«, »Der Tod des Junggesellen«, »Der tote Gabriel«, und »Das Tagebuch der Redegonda«.

48 Seiten, 3.80 Euro

Im Buch blättern
Ansehen bei Amazon

Buchempfehlung

Geschichten aus dem Sturm und Drang. Sechs Erzählungen

Geschichten aus dem Sturm und Drang. Sechs Erzählungen

Zwischen 1765 und 1785 geht ein Ruck durch die deutsche Literatur. Sehr junge Autoren lehnen sich auf gegen den belehrenden Charakter der - die damalige Geisteskultur beherrschenden - Aufklärung. Mit Fantasie und Gemütskraft stürmen und drängen sie gegen die Moralvorstellungen des Feudalsystems, setzen Gefühl vor Verstand und fordern die Selbstständigkeit des Originalgenies. Michael Holzinger hat sechs eindrucksvolle Erzählungen von wütenden, jungen Männern des 18. Jahrhunderts ausgewählt.

468 Seiten, 19.80 Euro

Ansehen bei Amazon