μίγνῡμι

[182] μίγνῡμι, auch μιγνύω, u. bei Hom. u. Her. im praes. u. imperf. nur μίσγω (w. m. s.), fut. μίξω, aor. ἔμιξα, inf. μῖξαι, perf. pass. μέμιγμαι, aor. ἐμίχϑην u. ἐμίγην, u. in synkopirier Form μίκτο, fut. pass. μιγήσομαι, Il. 10, 365, μίξομαι, Od. 24, 314, μεμίξομαι, Hes. O. 177, Aesch. Pers. 1052; – mischen, vermischen; eigentlich von flüssigen Dingen; ἐπὴν κρητῆρι μιγείη, Od. 4, 222; μεμιγμένον μέλι σὺν γάλακτι, Pind. N. 3, 84; ϑρόμβῳ δ' ἔμιξεν αἵματος φίλον γάλα, Aesch. Ch. 539; σπονδὰς ἐχίδνας σταγόσι μιγνυμένας φόνῳ, Eur. Ion 1233; auch ἅλεσσι μεμιγμένον [182] εἶδαρ, Od. 11, 123, mit Salz gemischte Speise. Uebertr., ᾡ πότμον Ἄρης ἔμιξεν, Pind. I. 6, 25; u. gewagter noch Soph. βροτῶν σὺν κακοῖς μεμιγμένων, El. 1477, d. i. der unglücklichen Sterblichen. – Ueberh. zusammen- u. durcheinanderbringen; – a) im feindlichen Sinne, μῖξαι χεῖράς τε μένος τε, Il. 15, 510, Hände und Muth mischen, d. i. handgemein werden im Kampfe; bes. häufig im pass., zusammentreffen, τῶν ἄμυδις μίχϑη μένος, 20, 374; ἐν δαΐ, ἐν παλάμῃσι μιγῆναι, 13, 286. 21, 469; τινί, 14, 386, wie Τρώεσσι μίγη κρατερὸς Διομήδης, 5, 143; Κόλχοισιν βίαν μίξαν, Pind. P. 4, 213; Χαλκοβόαν Ἄρη μίξουσιν, Soph. O. C. 1051; Ἀργεῖα καὶ Καδμεῖα μίξαντες βέλη, Eur. Phoen. 889. – b) von freundlichem Verkehr u. Umgehen der Menschen mit einander, mit Einem zusammentreffen, sich ihm zugesellen; absol., καί κε ϑάμ' ἐνϑάδ' ἐόντες ἐμισγόμεϑα, Od. 4, 178, und wir würden oft mit einander verkehren, zusammen sein; μίγεν ἀνδράσι λωτοφάγοισιν, 9, 91, ἕως ὅγε Φαιήκεσσι φιληρέτμοισι μιγείη, zu den Phäaken kommen, 5, 386, u. öfter μνηστήρεσσιν; auch μίκτο δ' ὁμίλῳ, er mischte sich unter den Haufen, 8, 196; προμάχοισιν ἐμίχϑη, er mischte sich, ging unter die Vorkämpfer, Il. 5, 134, u. öfter auch ἐν προμάχοισιν, Od. 18, 379, wie Τρώεσσιν ἐν ἀγρομένοισιν ἔμιχϑεν, sie kamen zu den versammelten Troern, Il. 3, 209; daher Τρώεσσι μεμιγμένοι im Ggstz von ἀπάνευϑε, 10, 424; μίξεσϑαι ξενίῃ, in Gastfreundschaft sich verbinden, in Gastlichkeit zusammenkommen, Od. 24, 314; ἀλλήλοις, Plat. Soph. 256 b. – Bes. häufig c) von fleischlicher Vermischung im Beischlaf, eheliche Gemeinschaft, Umgang haben; vom Manne, absol., Il. 9, 633, μήποτε τῆς εὐνῆς ἐπιβήμεναι ἠδὲ μιγῆναι, u. öfter, auch εὐνῇ οὔποτ' ἔμικτο, Od. 1, 433; τινί, τῇ γὰρ μίγη Ποταμός, Il. 21, 143, Od. 7, 61, u. vollständig, πλυνούσῃ τις πρῶτα μίγη εὐνῇ καὶ φιλότητι, 15, 422, ὅς μ' ἔϑελεν φιλότητι μιγήμεναι, οὐκ ἐϑελούσῃ, Il. 6, 165; auch ἐν φιλότητι, Il. 2, 232, vgl. 24, 131; Hes. Th. 306; u. σῇ φιλότητι μιγῆναι, H. h. Ven. 151; u. εὐνῇ καὶ φιλότητί τινος, Hes. Sc. 35; – von der Frau, τινί, ἡ δὴ φάσκε Ποσειδάωνι μιγῆναι, Od. 11, 306. 20, 12 u. öfter, u. vollständig, Ἰάσωνι Δημήτηρ μίγη φιλότητι καὶ εὐνῇ, 5, 126; φιλότητι μιγῆναι, Hes. Th. 927. 1017; auch οὐδέ κεν Ἑλένη ἀνδρὶ παρ' ἀλλοδαπῷ ἐμίγη φιλότητι καὶ εὐνῇ, Od. 23, 219; ἐν ἀγκοίνῃσι Διὸς μιγεῖσα, 11, 268; ἐν φιλότητί τινος, H. h. 6, 54. 17, 4; vgl. Hes. Th. 920; noch abweichender φιλότης τε καὶ εὐνή, ἣν ἐμίγης, Il. 15, 33. – Von Mann u. Frau, ὡς τὰ πρῶτα μίγησαν, Od. 8, 268. – Von Begattung der Thiere, βόες ταύροισι μιγεῖσαι, H. h. Merc. 493. – Aehnlich bei den Folgenden, μίγεν ἔϑνει γυναικῶν, Pind. P. 4, 251; Ποσειδάωνι μιχϑεῖσα, Ol. 6, 29; Ζηνὶ μιγεῖσα, P. 9, 87; auch ϑεῷ τε γάμον μιχϑέντα κούρᾳ τε, eine von Gott u. dem Mädchen vollzogene Ehe, 9, 13; Tragg., αἷς οὐ μίγνυται ϑεῶν τις, Aesch. Eum. 69, Ζῆνα μιχϑῆναι βροτῷ, Suppl. 292, ὡς μητρὶ μὲν χρείη με μιχϑῆναι, Soph. O. R. 791, wie χρῆναι μιγῆναι μητρί 995; πατήρ τε ϑυγατρὶ παῖς τε μητρὶ μίγνυται, Eur. Andr. 174; μίγνυσϑαι τοῖς ἀδελφοῖς, Ar. Ran. 1079; auch Plat. Legg. VIII, 838 c; Xen. Mem. 4, 4, 20; nach Luc. soloec. 6 später nur vom Manne gesagt. – d) von leblosen Dingen, überh. von örtlichem, nahem Zusammentreffen; κάρη κονίῃσιν ἐμίχϑη, das Haupt wurde mit dem Staube gemischt, in den Staub gcstürzt, Il. 10, 457 Od. 22, 329, wie ἐν κονίῃσι μιγῆναι, Iliad. 3, 55; οὐδὲ ἔασεν μιχϑήμεναι ἔγχος ἔγκασι φωτός, sie ließ den Speer nicht in die Eingeweide des Mannes eindringen, 11. 438; κλισίῃσι μιγῆναι, sich unter die Zelte mischen, an die Zelte herankommen und da kämpfen; Pind. sagt gewagter στεφάνοις ἔμιχϑεν, sie wurden mit Kränzen gemischt, für »sie gelangten zu Kränzen«, erwarben sie, N. 2, 22; vgl. ἐν τιμαῖς ἔμιχϑεν, I. 2, 29, εὐλογίαις μεμῖχϑαι, 3, 3; auch γέρας μιγνύμενον φρενί, P. 5, 19. – Uebh. vermischen, vereinigen, verbinden, μίγνυσι τὴν σώφρονα δύναμιν τῇ αὐϑάδει ῥώμῃ, Plat. Legg. III, 691 e; πᾶσαν ἡδονὴν πάσῃ φρονήσει μιγνύντες, Phil. 61 d; μεμιγμένην πολιτείαν ἐκ κακοῠ τε καὶ ἀγαϑοῠ, Rep. VIII, 548 c; ὁ μιχϑεὶς ἐξ ἀμφοῖν τρίτος ἔρως, Legg. VIII, 837 d; Folgde.

Quelle:
Wilhelm Pape: Handwörterbuch der griechischen Sprache. Braunschweig 31914, Band 2, S. 182-183.
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182 | 183
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