[104] μεγαίρω (von μέγας, vgl. γέρας – γεραίρω und s. Buttm. Lexil. I, 259), eigtl. Etwas für groß od. für zu groß halten; – dah. Einem Etwas mißgönnen, als sei es zu groß für ihn, μέγηρε γάρ οἱ τόγε Ἀπόλλων, Il. 23, 865; Orak. bei Her. 1, 66; u. c. inf., μηδὲ μεγήρῃς ἡμῖν εὐχομένοισι τελευτῆσαι τάδε ἔργα, Od. 3, 55, vgl. H. h. Merc. 465; auch mit acc. c. inf., μνηστῆρας οὔτι μεγαίρω ἔρδειν ἔργα βίαια, Od. 2, 235. Dah. = aus Neid verweigern, versagen, beneiden, Δαναοῖσι μεγήρας, Il. 15, 473, κατακαιέμεν οὔτι μεγαίρω, die Todten zu verbrennen verweigere ich nicht, 7, 408, vgl. Od. 8, 206; οὐ μεγαίρω τοῦδέ σοι δωρήματος, ich beneide dich nicht um dieses Geschenk, Aesch. Prom. 629; ἐμέγηρέ μοι τόκοιο, Ap. Rh. 1, 289. In der Verbindung ἀμενήνωσεν δέ οἱ αἰχμὴν Ποσειδάων βιότοιο μεγήρας, Il. 13, 563, er misgönnte ihm das Leben des Antilochos, wollte ihm das Leben des Antilochos nicht preisgeben, fassen es Andere = er entkräftete das Geschoß, es von dem Leben des Antilochos abwehrend, weil er ihm die Erlegung desselben nicht gestatten wollte, dem Sinne nach richtig, aber an die Form des Satzes bei Hom. sich nicht anschließend; u. so ist auch Il. 4, 54, τάων (πόλεων) οὔτι ἐγὼ πρόσϑ' ἵσταμαι οὐδὲ μεγαίρω, zu nehmen, wie der folgende Vers zeigt, εἴπερ γὰρ φϑονέω τε καὶ οὐκ εἰῶ διαπέρσαι, οὐκ ἀνύω, aber der gen. hängt nur von πρόσϑε ab, und zu μεγαίρω ist τὰς διαπέρσαι zu ergänzen. – Ap. Rh. 4, 1670, ὄμμασιν ἐμέγηρεν ὀπωπάς, vom neidischen Blicke, dem zauberische Kraft zugeschrieben wird. – Sp. haben auch das pass., beneidet werden; so von Sardes gesagt πολὺς δέ με πολλάκις αἰὼν ἄστεσιν ὀλβίστοις εὗρε μεγαιρομένην, Maced. 32 (IX, 645).