μνήμων

[195] μνήμων, ον, eingedenk, sich erinnernd; Od. 21, 95; φόρτου μνήμων, 8, 163, neben ἐπίσκοπος ὁδαίων, der der Ladung eingedenk ist, sie im Gedächtniß behält, also die Stelle des späteren Schreibers vertrat, oder nach Nitzsch der Schiffsbefehlshaber selbst, in sofern er die Aufsicht über die Waaren führt, vgl. Schol. ὁ μεμνημένος πόσου ἐστὶν ἕκαστον ἄξιον, ὃν γραμματέα καλοῦσιν, woraus schon einige alte Erklärer den Schluß zogen, daß Homer noch nicht die Buchstabenschrift kannte, vgl. Wolf Proleg. p. 89; eine Art Behörde, welche die Abfassung von Verträgen u. gerichtlichen Dokumenten besorgte, nennt Arist. pol. 6, 8 ἱερομνήμονες, ἐπιστάται, μνήμονες (vgl. auch προμνήμων); so leitet auch Plut. Symp. 1 prooem. das Sprichwort μισέω μνάμονα συμπόταν von der sicilischen Benennung des ἐπίσταϑμος συμποσίου, μνάμων her, was richtiger nach Anderen a. a. O. heißt »man soll des beim Weine Gesprochenen nicht gedenken«; vgl. Luc. Conv. 3 u. Antp. Sid. 8 (XI, 31). – Gew. = mit gutem Gedächtniß, sich wohl erinnernd; Ἐρινύες, Aesch. Prom. 514 (wie Soph. Ai. 1369); ἣν ἐγγράφου σὺ μνήμοσιν δέλτοις φρενῶν, 791; mit εὐμαϑής vrbdn, Plat. Epinom. 985 a, vgl. Rep. VI, 487 a; καὶ ἀγχίνους, Legg. V, 747 b, wie Theaet. 144 a u. Pol. 13, 45; Xen. u. Folgende. – Adv. μνημόνως, Ael. H. A. 13, 22.

Quelle:
Wilhelm Pape: Handwörterbuch der griechischen Sprache. Braunschweig 31914, Band 2, S. 195.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: