μήν

[174] μήν, ηνός, ὁ, vgl. μείς, der Monat, Il. 2, 292 u. öfter; μηνῶν φϑινόντων, im Verlaufe der Monate, oder als die Monate, das Jahr zu Ende ging, Od. 10, 470 u. öfter; vgl. ὅτε δὴ μῆνές τε καὶ ἡμέραι ἐξετελεῦντο, Od. 11, 294. 14, 293; aber μὴν φϑίνων, Od. 14, 162. 19, 307, ist die zweite Hälfte des Mondes, im Ggstz des ἱστάμενος μήν, der ersten Hälfte des Monats, vgl. Hes. Th. 51; Her. 6, 106; wenn der Monat wie gew. in drei Dekaden getheilt wird, werden diese durch den Zusatz ἱσταμένου μηνός, μεσοῦντος, φϑίνοντος unterschieden, die zweite und dritte aber auch durch ἐπὶ δεκάδι, ἐπὶ εἰκάδι bezeichnet. – In dem letzten Drittel werden die Tage wie im römischen Kalender rückwärts gezählt: μηνὸς Ἀρτεμισίου τετάρτῃ φϑίνοντος, am vierten Tage vor dem Ende des Monats Artemision, Thuc. 5, 19. – Aus der Eintheilung und Berechnung der Monate nach dem Mondlauf erklärt sich, daß Thuc. 2, 4 τελευτῶντος τοῦ μηνός als Grund der dunkeln Nacht angeführt wird, wo der Mondschein zu Ende ging; οἱ δὲ συγγενεῖς μῆνές με μικρὸν καὶ μέγαν διώρισαν, d. i. die ganze Lebenszeit, Soph. O. R. 1083; πλήϑει πολλῶν μηνῶν, von einer langen Zeit, Phil. 713; κύκλος πανσέληνος μηνὸς διχήρης, der den Monat theilt, Eur. Ion. 1156; δεκάτῳ μηνὸς ἐν κύκλῳ, 1486; μῆνες ἐμβόλιμοι, Schaltmonate, Her. 1, 32; μήνεσι, 4, 43. 8, 51, mit der v. l. μησί (dor. μᾱσί, Theocr. 17, 127); μῆνες οἱ χειμερινοί, Thuc. 6, 21; Plat., der ἐνιαυτούς τε καὶ ὥρας καὶ μῆνας verbindet, Phil. 30 c u. Folgde. – Μῆνες heißt auch die monatliche Reinigung der Frauen, sonst ἐμμήνια.

Quelle:
Wilhelm Pape: Handwörterbuch der griechischen Sprache. Braunschweig 31914, Band 2, S. 174.
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