οὐκ-οῦν

[411] οὐκ-οῦν, ist eine reine Schlußpartikel geworden, συλλογιστικόν, so daß οὐ nach den alten Gramm. παραπληρωματικόν ist, demnach, folglich; das scheinbare Verschwinden der Negation bei solcher Uebersetzung erklärt sich daraus, daß sich das Fragewort οὔκουν im Gebrauche so abschwächte, daß es allein gesetzt nur die natürliche, von selbst sich ergebende Folge bezeichnet, die, wie man erwartet, jeder zugiebt, οὐκοῠν, ἐπειδὰν πνεῠμα τοὐκ πρώρας ἀνῇ, τότε στελοῦμεν, wir werden also segeln, Soph. Phil. 635, was man auf die Frage στελοῠμεν· οὔκουν, sc. στελοῦμεν, zurückführen kann, wir werden segeln, nicht wahr? vgl. οὐκοῦν ὅταν δὴ μὴ σϑένω πεπαύσομαι, so werde ich demnach ruhen, wenn ich Richts vermag, Ant. 91, wo man wieder ein »nicht [411] wahr?« zum Grunde liegend annehmen kann; vgl. 811 El. 789; ἀλλ' οὐκ ἔχει γὰρ δᾷδας·οὐκοῦν κλαύσεται, so wird er also Schläge bekommen, Ar. Plut. 425; ib. 549 steht auch in der Frage οὐκοῦν δήπου τῆς πτωχείας πενίαν φαμὲν εἶναι ἀδελφήν; wir sagen »doch wohl«. – In Prosa, οὐκοῠν χρή, Plat. Rep. VIII, 559 a u. öfter. – Vgl. übrigens über den Unterschied Hermann zu Vig. p. 794 ff.

Quelle:
Wilhelm Pape: Handwörterbuch der griechischen Sprache. Braunschweig 31914, Band 2, S. 411-412.
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