σχολάζω

[1057] σχολάζω, 1) Muße, Zeit haben, gewinnen, sich Muße, Zeit nehmen, müßig sein, zaudern; Aesch. Suppl. 204. 860; Eur. Hec. 730; absol., Thuc. 4, 4; Plat. Phaed. 58, d, διὰ τὸ μὴ σχολάζειν; Sp.; übertr., καϑέδρα σχολάζουσα, ein leerstehender Sitz, wie τόπος, Plut. C. Graech. 12; von Ankern, = ἀργεῖν, Timol. 22; c. inf., Xen. σχολάζω μένειν, ich kann bleiden, Cyr. 2, 1, 9, vgl. 8, 1, 18; auch im tadelnden Sinne, καὶ ῥᾳϑυμεῖν, Pol. 11, 25, 7. – 2) σχολάζειν τινός u. ἀπό τινος, wovon Muße, Zeit haben, nicht mehr womit beschäftigt sein; Xen. Cyr. 7, 1, 52 Hell. 7, 4, 28; σχολάζοντες ἔργων, Plut. Nic. 18. – 3) σχολάζειν τινί, wozu Muße, Zeit haben, seine Muße einer Sache, einer Person widmen, vacare rei; bes. sich einer Kunst, einer Wissenschaft widmen; auch sich einem Lehrer widmen, d. i. Jemandes Schüler, Zuhörer sein, alle Muße auf seinen Unterricht verwenden; Xen. Cyr. 7, 5, 39 Mem. 3, 9, 9. Auch abs., Schule halten, Unterricht ertheilen, Plut. Dem. 5 u. a. Sp.; πρός τι σχολάζειν, [1057] seine Muße worauf richten, es bedenken, überlegen, Xen. Mem. 3, 6, 6.

Quelle:
Wilhelm Pape: Handwörterbuch der griechischen Sprache. Braunschweig 31914, Band 2, S. 1057-1058.
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