[1090] τέμενος, εος, τό, ein ausgesondertes Stück Land, besonders ein Tempelbezirk eines Gottes und ein einem Fürsten von Staats wegen gegebenes, mit seiner Stellung verbundenes Landgut; verwandt τέμνω, schneiden, abschneiden, absondern, aussondern, vgl. Curtius Grundz. d. Griech. Etym. 2. Aufl. S. 200. 448. 625. 659. Iliad. 18, 550 τέμενος βαϑυλήιον, var. lect. τέμενος βασιλήιον, Scholl. Aristonic. ὅτι τὸν ἀποτετμημένον τόπον τέμενος λέγει; Iliad. 6, 194 καὶ μέν οἱ Λύκιοι τέμενος τάμον ἔξοχον ἄλλων, καλὸν φυταλιῆς καὶ ἀρούρης, ὄφρα νέμοιτο, Scholl. Aristonic. ἡ διπλῆ, ὅτι παρετυμολογεῖ τὸ τέμενος ἀπὸ τοῦ τεμεῖν καὶ ἀφορίσαι; Lehrs Aristarch. ed. 2 p. 150. Das Wort ist von Hom. an überall häufig; bei Hom. erscheint es nur in der Form τέμενος, ausgenommen eine einzige Stelle, Odyss. 11, 185 σὸν δ' οὔ πώ τις ἔχει καλὸν γέρας, ἀλλὰ ἕκηλος | Τηλέμαχος τεμένεα νέμεται καὶ δαῖτας ἐίσας | δαίνυται, ἃς ἐπέοικε δικασπόλον ἄνδρ' ἀλεγύνειν. Hierzu Scholl. Aristonic. τεμένη: σεσημείωται τὸ ὄνομα ἀδιαιρέτως ἐξενεχϑέν, Scholl. Didym. Ἀρίσταρχος τεμένεα. Also nach Didvmus schrieb Aristarch τεμένεα, nach Aristonicus τεμένη, wegen welcher Form der Vers eine Diple trage. Der Widerspruch ist nur scheinbar; in seiner ersten Ausgabe schrieb Aristarch τεμένεα, in seiner zweiten τεμένη. Aristonicus erklärte überall lediglich Aristarchs zwei te Ausgabe, s. Sengebusch Homer. dissert. 1 p. 34; ob Didymus nicht gewußt habe, daß in Aristarchs zweiter Ausgabe τεμένη stand, ob Didymus τεμένεα für die einzige Aristarchische Schreibung gehalten habe, oder ob man das freilich sehr kurze Didymeische Scholium für ein schlechtes, lückenhaftes Excerpt halten müsse, welches den Bericht des Didymus auch über die Hauptsache nur halb wiedergebe: diese Frage soll hier nicht erörtert werden. Indessen lese man aufmerksam Scholl. Odvss. 6, 54 Iliad. 2, 423. 21, 363. Die so eben gegebene Erklärung des schwierigen Falles vergleiche man mit den freilich sehr abweichenden Ansichten von Carnuth Aristonic. Odyss. 11, 185 und von La Roche Die Homer. Textkritik im Alterth. 299 Ausgabe der Odyssee Anm. zu 11, 185. Höchst interessant ist der Fall auch deshalb, weil Homer oft genug αἴσχεα, ἄλγεα, ἄλσεα, ἄνϑεα, ἄχεα, βέλεα, βένϑεα, γένεα, ἔγχεα, ἔϑνεα, ἐλέγχεα, ἕλκεα, ἔπεα, ἕρκεα, ἔτεα, ἔχϑεα, κέρδεα, κήδεα, κήτεα, λαίφεα, λέχεα, μένεα, νείκεα, νέφεα, ὀνείδεα, ὄρεα, ῥάκεα, ῥήγεα, σάκεα, στήϑεα, τείχεα, φάεα, φάρεα, χείλεα, ψεύδεα sagt, aber niemals αἴσχη, ἄλγη, ἄλση, ἄνϑη, ἄχη, βέλη, βένϑη, γένη, ἔγχη, ἔϑνη, ἐλέγχη, ἕλκη, ἔπη, ἕρκη, ἔτη, ἔχϑη, κέρδη, κήδη, κήτη, λαίφη, λέχη, μένη, νείκη, νέφη, ὀνείδη, ὄρη, ῥάκη, ῥήγη, σάκη, στήϑη, τείχη, φάη, φάρη, χείλη, ψεύδη. Sicherlich ist τεμένη ganz gegen die Analogie; diese war aber dem Aristarch ein Hauptgesetz, während sein Gegner Krates umgekehrt der Anomalie huldigte, s. Sengebusch Homer. dissert. 1 p. 59. Indem also Aristarch das analoge τεμένεα seiner ersten Ausgabe in seiner zweiten durch das anomale τεμένη ersetzte, zeigte er, daß er nicht eigensinnig an einmal gefaßten Ansichten festhielt, sondern stets bereit blieb Gründen nachzugeben und Irrthümer einzugestehn. – Τέμενος eines Fürsten auch Hom. Iliad. 20, 184. 391. 9, 578. 12, 313 Odyss. 6, 293. 17, 299. – Τέμενος einer Gottheit Iliad. 8, 48. 23, 148 Odyss. 8, 363. – Gen. τεμένους Thuc. 3, 70 φάσκων τέμ νε ιν χάρακας ἐκ τοῦ τε Διὸς τεμ έ ν ους καὶ τοῦ Ἀλκίνου; τεμένηος Alcaeus ap. Cram. An. Ox. 1, 342, 1 (Bergk L. G. ed. 2 p. 734), ἀπὸ τῶν εἰς ος τὴν τεμένηος παρὰ Ἀλκαίῳ ἅπαξ χρησαμένῳ; dat. τεμένεϊ Herodot. 2, 155, Gott; τεμένει Hesiod. Sc. 58, Gott; gen. τεμενῶν Plat. Legg. 6, 758 e, Götter; Gesetz bei Demosth. p. 1069, 26, Götter; dat. τεμένεσι Herodot. 2, 64, Götter; τεμένεσσι Pind. N. 7, 94, Gott; – τεμένεα Herodot. 4, 161, König; τεμένη Hymn. Hom. Ven. 268, ἑστᾶσ' ἠλίβατοι· τεμένη δέ ἑ κικλήσκουσιν | ἀϑανάτων; τεμένη Xen. Cyr. 7, 5, 35, Götter. – Lycurg. Leocr. 147 ἀσεβείας δ' ὅτι τοῦ τὰ τεμένη τέμνεσϑαι καὶ τοὺς νεὼς κατασκάπτεσϑαι τὸ καϑ' ἑαυτὸν γέγονεν αἴτιος. – Plat. Legg. 5, 738 c τεμένη δὲ τού των ἑκάστοις ἐτεμένισαν, Götter. – Iliad. 2, 696 bezeichnet Hom. durch Δήμητρος τέμενος als Namen eine Stadt, Demetrium, s. Scholl. Aristonic. und Nican., Lehrs Aristarch. ed. 2 p. 230; Pind. P. 2, 2 ὦ Συράκοσαι, τέμενος Ἄρεος; P. 12, 27 Καφισίδος ἐν τεμένει, See des Kephisos, der Kopaissee, als Besitz der Nymphe Kephisis; P. 4, 56 Νείλοιο πρὸς πῖον τέμενος Κρονίδα, nach Afrika; Aeschyl. Pers. 365 κνέφας δὲ τέμενος αἰϑέρος λάβῃ, den Himmel; Philet. ap. Stob. Flor. 59, 5 ἀνέμων τέμενος, die Luft oder das Meer. – Soph. O. C. 136 Eur. Herc. fur. 1329 Aristoph. Pl. 659.
Buchempfehlung
Die schöne Böhmin Bozena steht als Magd in den Diensten eines wohlhabenden Weinhändlers und kümmert sich um dessen Tochter Rosa. Eine kleine Verfehlung hat tragische Folgen, die Bozena erhobenen Hauptes trägt.
162 Seiten, 9.80 Euro
Buchempfehlung
Zwischen 1765 und 1785 geht ein Ruck durch die deutsche Literatur. Sehr junge Autoren lehnen sich auf gegen den belehrenden Charakter der - die damalige Geisteskultur beherrschenden - Aufklärung. Mit Fantasie und Gemütskraft stürmen und drängen sie gegen die Moralvorstellungen des Feudalsystems, setzen Gefühl vor Verstand und fordern die Selbstständigkeit des Originalgenies. Für den zweiten Band hat Michael Holzinger sechs weitere bewegende Erzählungen des Sturm und Drang ausgewählt.
424 Seiten, 19.80 Euro