ταρσός

[1071] ταρσός, , att. ταῤῥός (vgl. τέρσομαι), 1) eine Vorrichtung, bes. von Flechtwerk, Etwas darauf zu dörren od. zu trocknen, Darre, Horde; Od. 9, 213, eine Käsedarre; Her. 1, 179 sind ταρσοὶ καλάμων ein Rohrgeflecht, Backsteine darauf zu trocknen; vgl. Thuc. 2, 76; auch das Geflecht der in einander laufenden Wurzeln, Theophr. Bei Ar. Nubb. 227 = κρεμάϑρα, Schol. τὰ ἐξ οἰσύων πλέγματα, auch μετέωρον ἴκριον, ἐφ' ὃ ἀλεκτορίδες κοιμῶνται. – 2) jede breite Fläche; dah. – a) τ. ποδός, die untere Fläche des Fußes, die Fußsohle, der Theil zwischen Zehen u. Ferse; Il. 11, 377. 388; Her. 9, 37; oft bei sp. D.; auch für Fuß übh., σοβαροὶ ταρσοί, Rutin. 37 (V, 27); γαμψῶνυξ, des Adlers Krallen, Strat. 63 (XII, 221); vgl. M. Arg. 28 (IX, 87); ἄκροις ταρσοῖς δρόμον ἐκτανύω, Anacr. 35, 4. – b) ταρσοὶ κωπ έων, die untern flachen Enden der Ruder, die Ruderblätter, Her. 8, 12; gew. das gesammte Ruderwerk eines Schiffes, während κώπη das einzelne Ruder ist; ταρσῳ κατήρει πίτυλον ἐπτερωμένον, Eur. I. T. 1346; Pol. 16, 3, 12; vgl. Böckh Att. Seew.; im plur. das Ruderwelk von mehrern Schiffen, τῶν νεῶν, Thuc. 7, 40; Pol. 1, 50, 3 u. öfter. – c) πτερύγων ταρσός, das Blatt, welches der zum Fluge autgebreitete Flügel bildet, auch [1071] der Flügel selbst; τὰ ταρσά, Anacr. 9, 3; Mel. 42 (XII, 144). – d) ὀδόντων, die Zahnreihe an der Säge, das Blatt der Säge; Opp. Hal. 5, 207, vgl. Cyn. 1, 409, im heterogenen plur. τὰ ταρσά, wie bei a. sp. D.

Quelle:
Wilhelm Pape: Handwörterbuch der griechischen Sprache. Braunschweig 31914, Band 2, S. 1071-1072.
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