φιλό-σοφος

[1286] φιλό-σοφος, eigtl. Geschicklichkeit, Kunst, Kenntnisse (σοφία) liebend, treibend; zuerst von körperlichen, mechanischen Fertigkeiten, dann bes. von der Tonkunst, Dichtkunst (vgl. σοφός, σοφιστής), und endlich Gelehrsamkeit, Weisheit, Wissenschaft liebend, Freund gelehrter Untersuchungen; daher mit φιλομαϑής und φιλόλογος verbunden, Plat. Rep. II, 376 b IX, 582 e; φαίνεταί σοι φιλοσόφου ἀνδρὸς εἶναι ἐσπουδακέναι Phaed. 64 d; – bes. Freund, Kenner, Lehrer der Beredtsamkeit u. Dialektik, Isocr. u. A.; u. von Sokrates an vorzüglich Freund der Weisheit (τὸν φιλόσοφον σοφίας φήσομεν ἐπιϑυμητὴν εἶναι πάσης Plat. Rep. V, 475 b; οἱ τῆς ἀληϑείας φιλοϑεάμονες), als bescheidener Name für σοφός, von Pythagoras zuerst gebraucht; und von der Gründung eigentlicher philosophischer Schulen an = der Schulphilosoph, der sein eignes philosophisches System hat und es als Lehrer vorträgt. – Zuweilen erhält es auch einen ironischen, tadelnden Nebenbegriff, wie Xen. An. 2, 1,13. – Superl. φιλοσοφώτατος, Plat. Rep. VI, 498 a u. sonst. – Adv. φιλοσόφως, Cic. ad Att. 13, 20, D. L. 3, 50. – [Ar. Eccl. 571 hat die Penultima lang gebraucht.]

Quelle:
Wilhelm Pape: Handwörterbuch der griechischen Sprache. Braunschweig 31914, Band 2, S. 1286.
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