[1328] χαλῑνός, ὁ, bei sp. D., wie Ap. Rh. 4, 1607 auch mit dem heterogenen plur. τὰ χαλινά (χαλάω, was man nachläßt), – 1) der Zaum od. Zügel, bes. das Gebiß daran (vgl. ἡνία); Hom. nur im plur., ἐν δὲ χαλινοὺς γαμφηλῇς ἔβαλον Il. 19, 393; so auch Aesch. Spt. 116. 375 Pers. 192; Eur. Cycl. 460 I. A. 151 u. öfter; Her. 1, 215. 4, 64 u. sonst. Im sing. bei Soph. O. C. 1069 Ant. 473 u. oft; Her. 3, 118; übertr., χαλινὸν δ' οὐκ ἐπίσταται φέρειν Aesch. Ag. 1036; χαλινὸν ἐμβάλλειν γνάϑοις, Eur. Alc. 495; u. in Prosa, ἐνδακὼν τὸν χαλινόν Plat. Phaedr. 254 d, u. öfter; χαλινὸς παρϑενίας Pind. I. 7, 45 u. sonst, Gürtel; Ἀργοῦς χαλινός, vom Anker, P. 4, 25; Διὸς χαλινός Aesch. Prom. 675, Zeus' zwingende Gewalt; überh. Alles, was zurückhält, hemmt, bändigt, Band, Fessel, χαλινοῖς ἐν πετρίνοισιν χειμαζόμενον ib. 561; χαλινόν τινα ἐμβέβληκεν αὐτῷ ἡ φιλοσοφία Luc. Herm. 82. – Im Takelwerk der Schiffe die Hißtaue an der Raa, s. Böckh Att. Seew. p. 157. – 2) der Mundwinkel, die äußersten Enden der Lippen, eigtl. bei Pferden, denen das Gebiß in diesen Winkel gelegt wird; bei Aerzten auch von Menschen. – 3) die Giftzähne der Schlangen, weil sie an den Mundenden sitzen, Nic. Th. 233.