χηλή

[1352] χηλή, , 1) die aus einander klaffende (ΧΑ) od. gespaltene Klaue des Rindviehes, der Schaafe; Eur. Bacch. 619; Ap. Rh. 2, 667; ταύρου Anacr. 52, 6; vgl. Arist. H. A. 2, 1. – Bei Dichtern auch des Pferdes, Hes. Sc. 62, Eur. Ion 1242 Phoen. 42. 815; eines Wolfes, Theocr. ep. 6, 4. – Die Kralle der Vögel, Soph. Ant. 990 Eur. Ion 1208; κίρκον χηλαῖς κάρα τίλλοντα Aesch. Pers. 204. – Die Scheere des Krebses, Arist. H. A. 4, 3. – 2) alles Zweispaltige, zinkenartig Hervorragende, bes. – a) ein chirurgisches Instrument, eine Art Sonde, der Geißfuß, μήλη ἐντετμημένη, Hippocr. – b) eine zweispaltige Nadel, Netze zu stricken u. Matten zu flechten. – c) die ins Meer vorlaufenden Arme der Hafendämme, αἰγιαλῖτις Archi. 27 (X, 8). – Auch τείχους, ein vorragender Mauerrand von Steinen, um die Wellen zu brechen, Thuc. 1, 63, vgl. 7, 53. 8, 90; Xen. An. 7, 1,16. – Ὄρους χηλή, Vorsprung eines Berges, Sp. – 3) jeder Spalt, Kerbe, bes. die Kerbe, mit welcher der Pfeil auf die Sehne gelegt wird, sonst γλυφίς; – die Spaltung der Augenwimpern, wo sie sich im Schlafe zusammenfügen.

Quelle:
Wilhelm Pape: Handwörterbuch der griechischen Sprache. Braunschweig 31914, Band 2, S. 1352.
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