χραισμέω

[1368] (χραισμέω), ungebr. praes., von welchem Stamme folgde, jedoch bloß epische Formen vorkommen: fut. χραισμήσω, aor. I. ἐχραίσμησα, aor. II. ἔχραισμον; Hom. hat vom fut. nur χραισμήσει u. χραισμησέμεν, Il. 20, 296. 21, 316, vom aor. I. χραίσμησε und χραισμῆσαι, öfter in der Il., und am häufigsten aor. II., χραῖσμε, Il. 14, 66 mit dem augm. ἔχραισμε, conj. χραίσμῃ u. χραίσμῃσι, χραίσμωσι, inf. χραισμεῖν; nur in der Il.; – etwas Verderbliches von Einem abwehren, abhalten; οὐ κορύνη οἱ ὄλεϑρον χραῖσμε σιδηρείη Il. 7, 144; οὐδέ τί οἱ χραισμήσει λυγρὸν ὄλεϑρον 20, 296; τοῖς οὔτις δύνατο χραισμῆσαι ὄλεϑρον Τρώων 11, 120; häufiger mit dem bloßen dat. der Person, Einem beistehen, ihn schützen, ihm helfen, nützen, doch so, daß immer an eine Abwehr eines Uebels zu denken ist; μή νύ τοι οὐ χραίσμῃ σκῆπτρον Il. 1, 28; τοῖς δ' οὔτι δυνήσεαι χραισμεῖν, 1, 242; 15, 652 u. öfter; seltner mit dem bloßen acc., χραισμεῖν τι, Il. 1, 589. 21, 193; auch ganz ohne Casus, 14, 66. 15, 652. Uebrigens braucht Hom. das Wort nur in verneinenden Sätzen, denn auch Il. 21, 193, εἰ δύναταί τι χραισμεῖν, ist mit Hohn gesprochen u. steht für οὐ χραισμεῖν δύναται. In der Od. u. bei Hesiod. findet sich das Wort nicht. – Einzeln bei sp. D.: οὐ γεῖσσα χραισμήσουσι Lycophr. 292; ἀνεψιαῖς ὄρνισι χραισμῆσαι γάμους 547; u. so in positiven Sätzen auch Ap. Rh. 2, 249, χραίσμετε, imperat. 2, 218, wo der Schol. bemerkt, daß die Klitorier in Arkadien das Wort übh. für βοηϑεῖν, ἐπαρκεῖν brauchten; Nic. Th. 643 von Arzenei. – Vgl. übrigens Buttm. Lexil. I p. 5 ff., der den Zusammenhang mit χράω, χράομαι, χρηστός zeigt.

Quelle:
Wilhelm Pape: Handwörterbuch der griechischen Sprache. Braunschweig 31914, Band 2, S. 1368.
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