χόνδρος

[1364] χόνδρος, , 1) Korn, Graupe, Pille, jede kleine, rundliche Masse; ὰλὸς χόνδροι, Salzkörner, Her. 4, 181. 185; Ar. Ach. 495, wo jetzt χόνδρους ἅλας gelesen wird (s. d. Folgde); im Ggstz von λεπτοὶ ἅλες, s. Phoenix bei Ath. VIII, 359 f; vgl. Arist. meteor. 2, 3; Suid. erkl. ἁλῶν ϑρόμβοι, παχὺς ἅλς; u. so ist auch wohl zu erklären πικρὸς ἁδυμαγὴς χόνδρος ἐποψίδιος Leon. Tar. 55 (VII, 736); λιβάνου, Weihrauchkörner. – Bes. Weizengraupen, auch Graupen von Spelt, Dinkel, die alica der Römer, vgl. Ath. III, 127. – Auch ein aus Weizen- od. Speltgraupen bereiteter schleimiger Trank für Kranke; sprichwörtlich χόνδρον λείχειν, von einem alten Manne, Ar. Vesp. 737; fr. bei Ath. a. a. O. – Die Getreidearten, aus denen die Graupe bereitet wird, werden ebenfalls so genannt, vgl. das lat. far, Pol. 12, 2,5. – 2) der Knorpel, Arist. H. A. 3, 8; ein zäher Körper, der zwischen Fleisch und Knochen in der Mitte steht, z. B. vom jungen Hirschgeweih Ael. H. A. 6, 5; bes. der Brustknorpel, der das Brustbein nach vorn, zwischen der Einfügung der unächten Rippen endigt, auch χόνδρος ξιφοειδής, Nic. Al. 123. – Der Nasenknorpel, die knorpelige Scheidewand der Nase; – der Knorpel des Luftröhrenkopfes od. Kehlkopfes; – ώλενίτης, = ὠμοπλάτη, Lycophr. 155.

Quelle:
Wilhelm Pape: Handwörterbuch der griechischen Sprache. Braunschweig 31914, Band 2, S. 1364.
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