[80] ἀ-κρατής, ές (κράτος), 1) ohne Kraft, schwach, γῆρας Soph. O. C. 1237; Hippocr.; Plut. Cor. 24. – 2) τινός, schwach, in Beziehung auf Etwas, einer Sache nicht mächtig, so Hippocr. χειρῶν καὶ σκελέων, der Hände und Fuße nicht rühren kann, wie Dion. H. 1, 38; τῆς κεφαλῆς Arist. anim. gen. 2, 4, von Kindern, die den Kopf noch nicht halten können; Luc. D. mar. 9, 2 τῶν κεράτων τοῠ κριοῠ ἀκ. ἐγένετο, er konnte die Hörner nicht festhalten; häufiger übertr., γλώσσης Aesch. Pr. 886; ϑυμοῠ Plat. Legg. IX, 869 a; όργῆς Thuc. 3, 84, der seine Zunge, seinen Zorn nichtmäßigen kann; ἀκρ. γιγνόμενος ἐνίων ὧν λέγω Isocr. 12, 95, einiges nicht verschweigen könnend; ἐπιϑυμιῶν Xen. Cyr. 5, 1, 13; ἀφροδισίων Mem. 1, 2, 2; οἴνου Oec. 12, 11. Dah. absol., wer sich nicht mäßigen kann, unenthaltsam, ausschweifend, Xen. Mem. 4, 5, 4; oft Arist., z. B. Eth. N. 7, 1 ff; auch von Sachen, στόμα Ar. Ran. 887; δαπάναι, unmäßiger Aufwand, Luc. ep. 30 (XI, 867). – Adv. ἀκρατῶς, in denselben Bedign, ἔχειν πρός τι Plat. Legg. IV, 710 a.