[130] ἀ-μύμων, ον, untadlig; wie χελύνη χελώνη Aeolisch = ἈΜΏΜΩΝ, welches Nebenform von ἄμωμος ist; Aristarchs Leris bei Didym. Scholl. Iliad. 1, 423 τὸ μὲν μετ' ἀμύμονας ἐπ' ἀμύμονας, ὅ ἐστι πρὸς ἀμώμους, ἀγαϑούς; vgl. Hesyeh. ἄμυγος ἀμώμητος ἀμύμων Etym. m. 87, 29 Scholl. Od. 19, 109 Eustath. Iliad. 2, 674 p. 317, 46; vgl. Iliad. 12, 88 ἀμύμονι Πουλυδάμαντι mit 109 Πουλοδάμαντος ἀμωμήτοιο; bei Hom. sehr häufig, meist in den Formen ἀμύμονος u. ἀμύμονα, weniger oft ἀμύμων, noch seltener ἀμύμονι, ἀμύμονες, ἀμύμονας; verbund. ἀμύμονά τε κρατερόν τε Iliad. 4, 89. 5, 169. 21, 546. 18, 55, ἅμα κρατερὸς καὶ ἀμύμων Od. 3, 111, ἀφνειὸς ἀμύμων Iliad. 5, 9, ἀφνειὸς καὶ ἀμύμων Od. 1, 232, μέγαν καὶ ἀμύμονα 24, 80; meist von Personen, μῆτις Iliad. 10, 19 Od. 9, 414, αἶνος Od. 14, 508, ϑυμός Od. 10, 50. 16, 237, ϑεῶν ὑπ' ἀαύμονι πομπῇ Iliad. 6, 171, ϑεοῠ ἐς ἀμύμονα νῆσον Od. 12, 261, ἀμύμονος όρχηϑμοῖο Iliad. 13, 637 Od. [130] 23, 145, οἶκος Od. 1, 232, ἀμύμονος ἕρκεος αὐλῆς Od. 92, 442. 459, τύμβος Od. 24, 80, τόξῳ Iliad. 15, 465; ὃς δ' ἂν ἀμύμων αὐτὸς ἔῃ καὶ ἀμύμονα εἰδῇ Od. 19, 332; Iliad. 9, 1 28. 270. 19, 245 Od. 54, 578 γυναῖκας ἀμύμονα ἔργα ἰδυίας, v. l. ἀμύμονας, nach Didym. Scholl. Iliad. 9, 128. 270 Aristarch ἀμύμονας, nach Aristonic. 128 ἀμύμονα; vgl. Scholl. B. 19. 245 ἀμ ύ μ ο να: κρεῖσσον τῶν ἔργων ἐστὶ τὸ ἐπίϑετον; Iliad. 23, 263 γυναῖκα ἄγεσϑαι ἀμύμονα ἔργα ἰδυῖαν, Scholl. Aristonic. ἡ διπλῆ πρὸς τὴν ἀμφιβολίαν, πότερον ἀμύμονα γυναῖκαἢ ἀμύμονα ἔργα. Unsterblichen giebt Homer das Epitheton ἀμύμων nicht; Iliad. 4, 194. 11, 518 Ἀσκληπιοῦ υἱὸν (υἱὸς) ἀμύμονος ἰητῆρος ist ἀμύμονος zu ἰητῆρος zu ziehen, »des untadligen Arztes«, vgl. oben ϑεῶν ὑπ' ἀμύμονι πομπῇ, ϑεοῦ ἐς ἀμύμονα νῆσον; 14, 444 νύμφη τέκε νηὶς ἀμύμων gerechtfertigt durch Hesiod. u. Pindar. bei Plutarch. Def. oracc. 11 (Marcksch. fr. 229, Bergk fr. 142), nach denen diese Nymphen zwar lange lebten, aber nicht unsterblich waren; charakteristisch besonders Iliad. 16, 152, wo von Automedon zuerst die zwei unsterblichen Rosse Achills angespannt werden, an denen nur die Schnelligkeit gepriesen wird, dann ἐν δὲ παρηορίῃσιν ἀμύμονα Πήδασον ἵει, – ὃς καὶ ϑνητὸς ἐὼν ἕπεϑ' ἵπποις ἀϑανάτοισιν, vgl. über den Gegenstand Scholl. Iliad. 11, 518 Eustath. p. 860, 11. 996, 60. 1051, 32. 1857, 45. Homer gebraucht ἀμύμων nie als bloßes epithet. ornans, sondern legt überall den vollen Sinn hinein, welcher sich nicht nur auf Kraft, Schönheit, Adel bezieht, sondern namentlich grade auf Sittlichkeit, nach damal. Ansicht: man vgl. den moralischen Sinn von μῶμος Od. 2, 86, μωμεύῃ 6, 274, μωμήσονται Iliad. 3, 412; charakteristisch besonders Od. 19, 109 ὥς τέ τευ ἢ βασιλῆος ἀμύμονος, ὅς τε ϑεουδης ἀνδράσιν ἐν πολλοῖσι καὶ ἰφϑίμοισιν ἀνάσσων εὐδικίας ἀνέχῃσι κτἑ.; 332 ὃς μὲν ἀπηνὴς αὐτὸς ἔῃ καὶ ἀπηνέα εἰδῇ, τῷ δὲ καταρῶνται πάντες βροτοὶ ἄλγε' όπίσσω ζωῷ, ἀτὰρ τεϑνεῶτίγ' ἐφεψιόωνται ἅπαντες· ὃς δ' ἂν ἀμύμων αὐτὸς ἔῃ καὶ ἀμύμονα εἰδῇ, τοῠ μέν τε κλέος εὐρὺ διὰ ξεῖνοι φορέουσιν πάντας ἐπ' ἀνϑρώπους, πολλοί τέ μιν ἐσϑλὸν ἔειπον; 7, 303 μή μοι τοὔνεκ' ἀμύμονα νείκεε κούρην, wie ἀναίτιον αἰτιάασϑαι; 13, 42 ἀμύμονα δ' οἴκοι ἄκοιτιν νοστήσας εὕροιμι σὺν ἀρτεμέεσσι φίλοισιν; 1, 232, als Mentes das Treiben der Gesellschaft getadelt, antwortet Telemach μέλλεν μέν ποτε οἶκος ὅδ' ἀφνειὸς καὶ ἀμύμων ἔμμεναι, ὄφρ' ἔτι κεῖνος ἀνὴρ ἐπιδήμιος ἦεν, vgl. noch Od. 14, 508 Iliad. 1, 423. 2, 674. 6, 155. 10, 19. An einigen Stellen scheint ἀμύμων auf den ersten Blick ganz unpassend zu stehen, Iliad. 4, 89. 9, 181. 698. 20, 484. 23, 522 Od. 1, 29. 11, 286. 15, 15; aber Iliad. 9, 181. 698. 20, 484. 23, 522 Od. 15, 15 soll entschieden grade das Epitheton ἀμύμων andeuten, daß dasjenige, was dort sonst von den betreffenden Personen gesagt wird, diesen nicht zum Vorwurf gereiche; dasselbe gilt wohl von Iliad. 4, 89, wo Pandaros ἀμύμων heißt als Athene im Begriff ist ihn zu verleiten, vgl. Scholl. Bachm. οὐκ ἀσεβεῖ δέ, φησίν, ὁ Πάνδαρος, εἰ ἡ Ἀϑηνᾶ συνεβούλευσε καὶ ὁ Ζεὺς ἀπέσταλκεν; Zenodot scheint Anstoß genommen zu haben, wenigstens sagt Aristonic., daß er den Vers verwarf; Aristarch behielt ihn; Od. 11, 236 heißt Tyro Σαλμωνῆος ἀμύμονος ἔκγονος; Salmoneus ward von Anderen als gottlos verschrieen, u. so gab es nach den Scholl. eine Lesart ἀτασϑάλου für ἀμύμονος, welches jedoch geschützt wird durch das εὐπατέρειαν vs. 235; Aristarch las ἀμύμονος u. sagte nach Ariston. Scholl. ὅτι οὐχ ὑποτίϑεται ἀσεβῆ τὸν.Σαλμωνέα, ὡς οἱ νεώτεροι· οὐ γὰρ εὐπατέρειαν ἂν τὴν Τυρὼ εἶπεν οὐδὲ ἀμύμονος πατρός, vgl. Eustath. 235 p. 1681, 63; endlich Od. 1, 29 wird Zeus Rede über Aegisthos Frevel eingeleitet durch die Worte μνήσατο γὰρ κατὰ ϑυμὸν ἀμύμονος Αἰγίσϑοιο, τόν ῥ' Ἀγαμεμνονίδης τηλεκλυτὸς ἔκταν' Ὀρέστης; auch hier paßt ἀτασϑάλου in den Vers, aber der Dichter will sagen »Zeus erinnerte sich der einstigen Unbescholtenheit des Aeg.«, aus welcher Wendung auch im Deutschen das Wort »einstig« ohne Aenderung des Sinnes fortbleiben kann; so sagt man z. B. »er erinnerte sich des unbezwinglichen Helden, der so eben seinen Feinden erlegen war«; s. Apoll. lex. Hom. 25, 12 ἀμ ύμ ων ἀμώμητος. ὅταν δὲ εἴπῃ »μνήσατο γὰρ κατὰ ϑυμὸν ἀμύμονος Αἰγίσϑοιο«, οὐ τοῦ καϑόλου ἀμωμήτου, ἀλλὰ πρὸ τοῦ ἔργου τῆς μοιχείας, vgl. Scholl.; der Fall ist nicht zu verwechseln mit den ἀκαίρως gebrauchten Epithetis wie ἐσϑῆτα φαεινήν Od. 6, 74, φαεινὴν ἀμφὶ σελήνην Iliad. 8, 555. Wenn aber auch der Gebrauch des Wortes ἀμύμων in den betrachteten Stellen untadlig ist, so muß man doch glauben, daß die Dichter derselben das Wort nicht daselbst gebraucht haben würden, wenn ihnen nicht andere Stellen anderer homerischer Dichter im Sinne gelegen hätten, welche siebenutzten, u. in denen das Wort ἀμύμων unverfänglicher war: zu Od. 1, 29 ist 4, 187 Muster, zu Iliad. 4, 89 ist Muster 5, 169; im 5. Buch der Ilias thut Pandaros nichts moralisch Bedenkliches, u. es leidet auch aus anderen Gründen nicht den mindesten Zweifel, daß dies 5. Buch (Lachmanns sanftes Lied) von einem anderen Dichter sei als das vierte (Lachmanns viertes Lied) u. vor diesem gedichtet; ebenso verhalten sich Od. 1 u. 4 zu einander. Auch Iliad. 4, 194. 11, 518 Ἀσκληπιοῦ υἱὸν (υἱὸς) ἀμύμονος ἰητῆρος würde nicht gesagt worden sein ohne Muster, vgl. Iliad. 11, 835 χρηίζοντα καὶ αὐτὸν ἀμύμονος ἰητῆρος; nach Iliad. 14, 444 ὃν ἄρα νύμφη τέκε νηὶς ἀμύμων Ἔνοπι βουκολέοντι παρ' ὄχϑας Σατνιόεντος kam das ἀμύμων aus 6, 22 οὕς ποτε νύμφη νηὶςἈβαρβαρέη τέκ' ἀμύμονι Βουκολίωνι. – Hes. Th. 263 αὗται μὲν Νηρῆος ἀμύμονος ἐξεγένοντο κοῦραι πεντήκοντα, ἀμύμονα ἔργ' εἰδυῖαι; Pindar. Ol. 11, 27 Κτέατον ἀμύμονα; Sp. D.; Plutarch. Num. 20 ἀ. βίος.
Buchempfehlung
Die keusche Olympia wendet sich ab von dem allzu ungestümen jungen Spanier Cardenio, der wiederum tröstet sich mit der leichter zu habenden Celinde, nachdem er ihren Liebhaber aus dem Wege räumt. Doch erträgt er nicht, dass Olympia auf Lysanders Werben eingeht und beschließt, sich an ihm zu rächen. Verhängnisvoll und leidenschaftlich kommt alles ganz anders. Ungewöhnlich für die Zeit läßt Gryphius Figuren niederen Standes auftreten und bedient sich einer eher volkstümlichen Sprache. »Cardenio und Celinde« sind in diesem Sinne Vorläufer des »bürgerlichen Trauerspiels«.
68 Seiten, 4.80 Euro
Buchempfehlung
Biedermeier - das klingt in heutigen Ohren nach langweiligem Spießertum, nach geschmacklosen rosa Teetässchen in Wohnzimmern, die aussehen wie Puppenstuben und in denen es irgendwie nach »Omma« riecht. Zu Recht. Aber nicht nur. Biedermeier ist auch die Zeit einer zarten Literatur der Flucht ins Idyll, des Rückzuges ins private Glück und der Tugenden. Die Menschen im Europa nach Napoleon hatten die Nase voll von großen neuen Ideen, das aufstrebende Bürgertum forderte und entwickelte eine eigene Kunst und Kultur für sich, die unabhängig von feudaler Großmannssucht bestehen sollte. Für den dritten Band hat Michael Holzinger neun weitere Meistererzählungen aus dem Biedermeier zusammengefasst.
444 Seiten, 19.80 Euro