[366] ἄρχω, 1) der Erste sein, anfangen, insofern man der Erste ist, der etwas thut, in Beziehung auf Andere, die es nachher thun; a) absolut; πρὸς Ὄλυμπον ἴσαν ϑεοὶ πάντες ἅμα, Ζεὺς δ' ἦρχε, ging voran, war an der Spitze, Iliad. 1, 495; vgl. 3. 420. 9, 657. 11, 472; νῦν δ' ἄρχ', ὅππῃ σε κραδίη ϑυμός τε κελεύει 13, 784; ὅπῃ ἄρξειεν Ἀχιλλεύς Od. 3, 106; οἱ δ' ᾤμωξαν ἀολλέες, ἦρχε δ' Ἀχιλλεύς Iliad. 23, 12; ἀρχέτω· αὐτὰρ ἐγὼ μάλα πείσομαι ᾑ περ ἂν οὗτος 7, 286; σὺ μὲν ἄρχε 9, 69; τίη δὴ νῶι διέσταμεν; οὐδὲ ἔοικεν ἀρξάντων ἑτέρων 21, 437; Plat. Rep. X, 619 b dem τελευτῶν entgegengesetzt. – b) c. gen.; ἄρχε μάχης ἠδὲ πτολέμοιο Iliad. 7, 232; ἄρξειαν πολέμοιο 4, 335; ἦρχον ἐγὼ μύϑοιο 11, 781; πρῶτος Πηνέλεως ἦρχε φόβοιο 17, 597; von dgl. Fällen ist vielleicht [366] zu unterscheiden ἦρχε δ' ὁδοῖο νήσου ἐπ' ἐσχατιῆς Od. 5, 237; λόγου, der Erste sein im Reden, d. i. anfangen zu reden, Eur. Phoen. 450; Xen. An. 1, 6, 5; vgl. Cyr. 6, 1, 6 ἐπεὶ πρεσβύτερός εἰμι, die Jüngern sprechen hernach; τῆς ἀδικίης Her. 3. 130; κακῶν ἦρξε τὸ δῶρον war das Erste, die Ursach, Soph. Tr. 869; τοῖς Ἕλλησι μεγάλων κακῶν ἄρξει Thuc. 2, 12; μεταβολῆς ἁπάσης ἄρχει Plat. Legg. X, 892 a; γενέσεώς τινι D. Hal. 1, 10; ähnl. τὸ γένος ἄρχει ἀπό τινος, abstammen, ibid.; χειρῶν, Thätlichkeiten anfangen, Plat. Legg. IX, 869 c; so auch ohne χειρῶν, IX, 880 a. Doch auch wie ἄρχεσϑαι, von etwas anheben, Eur. Tr. 969. – c) seltner c. acc.; ὁδόν, den Weg vorangehen, τινί, Od. 8, 107; ἅπερ ἦρχεν, was er zuerst that, Aesch. Ag. 1511; λυπηρόν τι Soph. El. 542; ὕμνον Pind. N. 3, 10; aber σπονδαῖς ἄρχειν, libatione auspicari, Pind. I. 5, 37. – d) c. inf.; Μηριόνης ἦρχ' ἴμεν Iliad. 13, 329; βουλῆς ἐξ ἦρχε νέεσϑαι 2, 84; ἄρχετε νέκυας φορέειν Od. 22, 437; ὥς κε Τρῶες Ἀχαιοὺς ἄρξωσι πρότεροι ὑπὲρ ὅρκια δηλήσασϑαι Iliad. 4, 67; ἄρξει καὶ προτέρω κακὸν ἔμμεναι Od. 4, 667; λέγειν Eur. Med. 475. – e) c. part.; ἦρχε λέχοσδε κιών Iliad. 3, 447; ἐγὼ δ' ἦρχον χαλεπαίνων 2, 378; ἀδικῶν Her. 4, 119. – f) c. dat., oft bei Hom.: neben dem gen., τοῖσι μύϑων ἦρχε Ἀϑήνη Od. 13, 374, vgl. Iliad. 2, 433; τῇσιν Ἀνδρομάχη ἦρχε γόοιο Iliad. 24, 723; ἄρχε ϑεοῖσι δαιτός 15, 95; neben dem inf., τοῖσιν Ἥφαιστος ἦρχ' ἀγορεύειν Iliad. 1, 571, vgl. Od. 2, 15. 16, 845. Diese Dative sind wohl in der Bed. eines genit. partitiv. zu nehmen, wie Homer ja überhaupt sehr oft den dat. in dem Sinne gebraucht, für welchen die Prosa den genit. gebrauchen würde, vgl. Friedlaend. Aristonic. p. 22; also τοῖσιν Ἥφαιστος ἦρχ' ἀγορεύειν = der erste unter ihnen, welcher redete, war Hephästos. Hiervon ist wohl zu unterscheiden der dat. Od. 24, 9 ἦρχε δ' ἄρα σφιν Ἑρμείας κατ' εὐρώεντα κέλευϑα, er führte sie; welche Stelle Licht erhält durch die wegen ihres accus. schon unter c) erwähnte Stelle Od. 8, 107 ἦρχε δὲ τῷ αὐτὴν ὁδὸν ἥν περ οἱ ἄλλοι; in diesen beiden Stellen ist also an den Sinn des genit. partit. nicht zu denken, sondern an den des genit. object. – 2) Häufiger ist in Prosa das med., den Anfang womit machen, im Ggstz dessen, was man später thut; doch wird dieser Unterschied vom act. nicht immer beobachtet; bei Hom. steht entschieden mehrmals das med. genau in demselben Sinne wie das act.: τοῖς ὁ γέρων πάμπρωτος ὑφαίνειν ἤρχετο μῆτιν Iliad. 7, 324. 9, 93; τοῖσι Τηλέμαχος ἤρχετο μύϑων Od. 1, 367; τῇσι Ναυσικάα ἤρχετο μολπῆς 6, 101. In anderen Stellen läßt sich ein Unterschied zw. med. u. act. annehmen: ὅτ' ἂψ ἄρχοιτο Od. 8, 90; ἤρξατο δ' ὡς πρῶτον Κίκονας δάμασε 23, 310; ἐν σοὶ μὲν λήξω, σέο δ' ἄρξομαι Iliad. 9, 97; ὁ δ' ὁρμηϑεὶς ϑεοῦ ἤρχετο Od. 8, 499; ἀρξάμενοι τοῦ χώρου ὅϑεν τέ περ οἰνοχοεύει 21, 142; ἐκ τοῦ ἀρχόμενος λέχος ἔξεον 23, 199; vom Opfer Od. 14, 428 ὁ δ' ὠμοϑετεῖτο συβώτης, πάντων ἀρχόμενος μελέων, ἐς πίονα δημόν, v. l. πάντοϑεν, s. Scholl. Did.; vgl. ἀπάρχομαι. Bei den Folgenden: a) c. gen., ἐπέων Pind. P. 4, 30; λόγου, seine Rede anfangen, Xen. An. 3, 2, 7; δρόμου, σίτου Cyr. 3, 3, 61. Häufiger b) ἀπό τινος, so daß der einzelne Punkt, der der erste ist, bezeichnet wird, vgl. Matth. Gr. §. 336, Anm. 2; Plat. Phaedr. 100 b Soph. 218 a; ἤργμεϑα Legg. IV, 722 c; Xen. An. 6, 1, 18 u. sonst; dah. πόϑεν, Plat. Menex. 237 a; bes. wird ἀπό τινος ἀρξᾰμενος periphrastisch gebraucht, von da an, vgl. Her. 3, 91; Plat. Gorg. 471 c. Ebenso ἔκ τινος, Her. 2, 17 u. öfter; ἐκ παιδός, ἐκ παίδων σμικρῶν ἀρ., von Kindheit an, Plat. Rep. IX, 582 b Prot. 325 c; ἐξ ἕω ἀρξάμενος – μέχρι, vom Morgen an, Legg. VII, 807 d. Ein Verbum steht dabei c) im inf., um übh. den Anfang auszudrücken von etwas, ἄρχομαι μανϑάνειν Xen. Mem. 3, 5, 22, ich fange an zu lernen; ἡ νόσος ἤρξατο γενέσϑαι, die ersten Spuren der Krankheit zeigten sich, Thuc. 2, 47; – oder mit dem partic., wenn der Anfang in Beziehung auf die ganze Folgezeit, den Fortgang des Zustandes betrachtet wird, ἠρχόμεϑα διαλεγόμενοι Plat. Theaet. 187 a; ἄρχομαι διδάσκων, ich fange meinen Unterricht an, Xen. Cyr. 8, 8, 2; umgekehrt, ἀρχόμενος ἔλεγον Plat. Theaet. 174 b, zuerst; vgl. Matth. Gr. §. 557. – 3) der Erste sein als Anführer, Herrscher, befehligen, herrschen; absolut, Od. 6, 12. 14, 471 Iliad. 13, 136; ἄρχειν τε καὶ ἄρχεσϑαι Plat. Prot. 326 d; ἄρξουσι καὶ ἄρξονται Rep. III, 412 c; so in pass. Bdtg auch Aesch. Pers. 581; Her. 7, 139; aber ἀρχϑήσομαι hat Arist. pol. 1, 13 u. Sp.; bes. Archont sein; mit dem gen., Iliad. 2, 494. 16, 173 Od. 10, 205; eben so Folg., sowohl vom Könige, als von den Obrigkeiten; ἀρχὴν ἄρχειν; häufig vom Heerführer, Her. 5, 1; Xen. An. 2, 2, 5; ἵππων ζεύγους Plat. Theag. 123 d; κώμης Xen. An. 4, 5, 28. Homerisch ist die Vbdg mit dem dat., ἦρχε δ' ἄρα σφιν Ἕκτωρ Iliad. 16, 552; ἦρχε δ' ἄρα σφιν Ἄρης καὶ Ἐνυώ 5, 592; οἷσί περ ἄρχει 2, 805, vgl. Scholl.; εἰνάκις ἀνδράσιν ἦρξα καὶ νέεσσιν ἄνδρας ἐς ἀλλοδαπούς Od. 14, 230; ἄρχε Μυρμιδόνεσσι μάχεσϑαι Iliad. 16, 65; Ζεὺς δαρὸν οὐκ ἄρξει ϑεοῖς Aesch. Prom. 942; vgl. Eur. I. A. 337; Paus. 1, 1, 2; auch ἔν τισιν, Il. 13, 690; Plat. Phaedr. 238 a. Allgem., die Oberhand behalten, wie κρατέω, σέο ἕξεται ὅ ττί κεν ἄρχῃ Il. 9, 102. – Pass., befehligt werden; dah. untergeben sein, = ὑπήκοον εἶναι, Xen. An. 7, 7, 29; bes. von Unterthanen, Cyr. 1, 6, 8; von den gemeinen Soldaten, An. 3, 2, 30; Her. vrbdt gew. ὑπό τινος, doch auch ὑπό τινι, 1, 91. 130; ἄρχεται ἐς τοῦτο τὸ ὄρος ὑπὸ τῶν Περσέων, impers. = die Perser herrschen, 3, 97.
Buchempfehlung
Anselm vertritt die Satisfaktionslehre, nach der der Tod Jesu ein nötiges Opfer war, um Gottes Ehrverletzung durch den Sündenfall des Menschen zu sühnen. Nur Gott selbst war groß genug, das Opfer den menschlichen Sündenfall überwiegen zu lassen, daher musste Gott Mensch werden und sündenlos sterben.
86 Seiten, 5.80 Euro
Buchempfehlung
Zwischen 1804 und 1815 ist Heidelberg das intellektuelle Zentrum einer Bewegung, die sich von dort aus in der Welt verbreitet. Individuelles Erleben von Idylle und Harmonie, die Innerlichkeit der Seele sind die zentralen Themen der Hochromantik als Gegenbewegung zur von der Antike inspirierten Klassik und der vernunftgetriebenen Aufklärung. Acht der ganz großen Erzählungen der Hochromantik hat Michael Holzinger für diese Leseausgabe zusammengestellt.
390 Seiten, 19.80 Euro